Objekt des Monats

Ältestes Herbarium thüringischer Pflanzen

Aus dem Herbarium Haussknecht (JE): Herbarium des Suhler Stadtphysikus Johann Friedrich Glaser (1707-1789), Drei Bände.

Das Objekt des Monats ist ein Herbarium
vom Stadt-Physikus zu Suhl Johann Friedrich Glaser.

Ein Herbarium ist eine Sammlung von Pflanzen
oder Pflanzen-Teile.
Die Pflanzen oder Pflanzen-Teile wurden haltbar gemacht.
Einen Stadt-Physikus nannte man früher den Amts-Arzt von einer Stadt.
Dieses Herbarium wurde von Johann Friedrich Glaser gesammelt.
Er war der Amts-Arzt in Suhl.
Das Herbarium besteht aus 3 Buch-Bänden.
Das heißt: Es gibt noch 3 Bücher in der Sammlung vom
Herbarium Haussknecht.
Der 1. Band ist von 1739.
Darin wurden Pflanzen aus dem medizinischen Garten
der Universität Altdorf gesammelt.
Im 1. Band ist eine Notiz von Glaser zu sehen.
Darin steht, dass es zu diesem Buch-Band einen zweiten
gab.
Es ist aber 1753 bei einem Stadt-Brand in Suhl verbrannt.
Die beiden anderen Bände sind aus den Jahren 1769 und 1770.
Darin sind Pflanzen aus der Umgebung von Suhl.

Auf einen Papier-Bogen sind mehrere Pflanzen verschiedener
Arten mit Papier-Streifen befestigt.
Glaser ordnete die Pflanzen nach der Blüte-Zeit an.
Manchmal schrieb er neben den Pflanzen-Namen auch auf,
wo er sie gefunden hat.
Seine Pflanzen-Sammlungen zählen zu den ältesten aus Thüringen.
Auch dass er die Fund-Orte aufgeschrieben hat,
ist etwas Besonderes.
Für die Wissenschaft war das Herbarium von Glaser
wichtig.
Er hat die Pflanzen nach einer bestimmten Ordnung benannt.
Diese Ordnung wurde von Carl von Linne´ Mitte des 18. Jahrhundert erfunden.
Carl von Linne´ war ein Natur-Fachmann.
Pflanzen wurden von ihm mit neuen Fach-Namen vereinheitlicht.
Der Name bestand dann aus 2 lateinischen Wörtern.
Bis zu dieser Zeit wurden einzelne Pflanzen mit bis zu 20 Wörter beschrieben.
Mit der Veränderung sollte der Austausch von Informationen
für die Natur-Fachleute leichter werden.

2010 wurde Glasers Herbarium bei Bauarbeiten in Suhl
auf einem Dachboden in einem alten Haus gefunden.
J. W. A. Krämer gab es an das Herbarium Haussknecht in Jena.
Krämer war ein Historiker und der ehemalige Direktor vom
Suhler Waffen-Museum.

Ab Mai 2022 ist eine Sonderausstellung in der Totenhofkirche
in Schmalkalden zu sehen.
Sie heißt: Der Henker des Herzogs.
Johann Friedrich Glaser und sein Vater stehen bei dieser Ausstellung im Mittelpunkt.
Der Vater lebte von 1653 bis 1724.
Sein Name war Johann Jeremias Glaser.
Und er war Scharf-Richter in Meiningen.
In der Sonderausstellung in Schmalkalden sind von Glasers
Herbar Fotoaufnahmen zu sehen.

Kristin Victor

Übertragung in einfache Sprache durch Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V., Büro für Leichte Sprache

Aus dem Herbarium Haussknecht (JE):
Herbarium des Suhler Stadtphysikus Johann Friedrich Glaser (1707-1789)
3 Bände: (i) 1739, Maße: (Höhe x Breite x Dicke): 35 x 22 x 14 cm
(ii) 1769, Maße: (Höhe x Breite x Dicke): 35 x 22 x 11 cm
(iii) 1770, Maße: (Höhe x Breite x Dicke):35 x 22 x 14 cm
Inventarnr. Glaser 1739