Objekt des Monats

Johann Christian Stark – Hochschullehrer und Geburtshelfer in Jena und Leibarzt am Weimarer Hof

Geburtszangen von Johann Christian Stark (Foto: E. Schleußner)

Die Objekte des Monats sind zwei Geburts-Zangen
von Johann Christian Stark.
Sie befinden sich in der historischen Sammlung
der Universitäts-Frauenklinik Jena.

Johann Christian Stark lebte von 1753 bis 1811.
Er studierte Medizin und Geburts-Hilfe in Jena.
1777 wurde er Doktor der Medizin.
Und ein Jahr später Privat-Lehrer.
Im Jahr 1779 wurde Stark zum Professor
an der Medizinischen Fakultät ernannt.
Eine Fakultät ist ein Fach-Bereich von einer Universität.
Er zählte zu den bekanntesten Medizinern
an der Universität Jena.
Hufeland und Loder sind zwei andere bekannte Ärzte
aus Jena.
Außerdem war er 10 Jahre lang der Stellvertretende Direktor
von der Entbindungs-Anstalt.
Und ab 1803 Direktor dieser Einrichtung.
Hier sollte die Hebammen-Ausbildung verbessert werden.
Außerdem sollte die hohe Sterblichkeit bei Gebärenden und Kindern verringert werden.
Und schwangere Frauen bekamen medizinische Hilfe kostenlos.
Die Entbindungs-Anstalt wurde auch
für die Ausbildung von Ärzten genutzt.

Stark war ein sehr begabter Arzt.
1783 wurde er berühmt durch
eine erfolgreiche Kaiserschnitt-Entbindung in Weimar.
Er verbesserte die Instrumente für die Geburts-Hilfe.
Und er entwickelte neue Geräte.
Zu ihnen zählen auch die Objekte des Monats.

Ab 1786 betreute er die Weimarer Fürsten-Familie.
Sein ärztlicher Rat wurde auch von den Familien Goethe, Schiller, Herder und Hardenberg geschätzt.

Nach der Schlacht zwischen der französischen und preußisch-sächsischen Armee in der Nähe von Jena 1806
gab es tausende Verletzte.
Sehr viele wurden nach Jena gebracht.
Stark war über Monate mit der Betreuung
der verletzten Soldaten beschäftigt.
1808 bekam er für seine gute Arbeit vom französischen Kaiser Napoleon das Kreuz der Ehren-Legion.
Das ist die höchste Auszeichnung von Frankreich.
Und eine Rente von 500 Talern.

Johann Christian Stark starb bereits mit 58 Jahren.
Er wurde 1811 auf dem Johannis-Friedhof in Jena beerdigt.
Die Grab-Platten der Familie Stark waren sehr beschädigt.
Deshalb wurden sie wieder-hergestellt.
Sie liegen versteckt in einem Tor-Bogen in der Nähe
der Kirche auf dem Friedhof.

Prof. Dr. Ekkehard Schleußner

Übertragung in einfache Sprache durch das Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. / Büro leichte Sprache