Object of the month

Räuberischer Eindringling

Der Waschbär (Procyon lotor Storr, 1780) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Er wurde u.a. auf viele Karibikinseln, nach Asien (Japan, Kaukasus) und Europa gezielt durch den Menschen eingeführt. In Deutschland wurden 1934 zwei Paare am Edersee in Nordhessen ausgesetzt; 1945 entkamen bei Berlin 25 Tiere.

Heute werden die Populationen in Deutschland auf rund 400.000 Tiere geschätzt, auch in Thüringen ist die Art inzwischen weit verbreitet. Die räuberischen Tiere dezimieren Amphibien-, Kleinsäuger- und Vogelpopulationen und können in Siedlungen zur Plage werden. Einige gefährdete Arten müssen zum Schutz vor dem Waschbären eingezäunt werden, wie z.B. Großtrappen bei Berlin. Heute gehört der Waschbär zu den Top-100-Problemarten in Europa. Frei zugängliche Futterstellen (z.B. offene Komposthaufen) in Siedlungen sollten vermieden werden. Eine systematische starke Kontrolle der Bestände in Europa ist u.a. im Berner Übereinkommen gefordert und ist zum Schutz anderer Arten erforderlich.

Waschbär
Phyletisches Museum Invnr: Mam 8037
Habituspräparat von Matthias Krüger    
Dr. Gunnar Brehm