Object of the month

Wenn Affen schaukeln

Aus der Sammlung Glas und Anorganische Werkstoffe: Affenschaukel in grünem Bocksbeutel, 2004

Nur Qualitätsweine, bevorzugt aus Franken, dürfen in Bocksbeuteln abgefüllt werden. Die Herstellung dieser charakteristischen Flasche erfolgt genau so wie die aller anderen Flaschenformen, nämlich in einem zweistufigen Verfahren. Der heiße Glasposten fällt auf einen „Pegel“, wobei der Pegel die Blasluft von unten in die nun geschlossene Vorform einbläst. Die Vorform gibt sowohl die Größe und Geometrie der Flasche, als auch Bodendicke und Wandstärken vor. Der Flaschenverschluss wird bei Schließen der Vorform fertig gepresst. Danach wird die Vorform geöffnet und das Külbel (die halbfertig geblasene Flasche) um 180° gekippt, von der Fertigform umschlossen und nach unten ausgeblasen. Beim Kippvorgang können sich die Innenwände des Külbels berühren und ankleben. Beim finalen Aufblasen entsteht ein Glasfaden von Wand zu Wand- die Affenschaukel. Auf Grund der hohen Restspannungen dürfen derlei Flaschen nicht in den Handel gelangen und werden aussortiert.

Aus der Sammlung Glas und Anorganische Werkstoffe:
Affenschaukel in grünem Bocksbeutel, 2004
Glas, formgeblasen
H:19,5 cm, B:14,5 cm, Gewicht 558,9 g, Volumen 0,75
Inv.nr: OSI GF 2012/23 I

Die UN hat das Jahr 2022 zum International Year of Glass (IYOG) ausgerufen! Aus diesem Grund stellen wir diesen Monat ein Objekt aus der Sammlung Glas und Anorganische Werkstoffe aus der heimischen Glasindustrie im Thüringer Wald vor.

Prof. Dr. Dörte Stachel