Ausstellungen und Veranstaltungen

Archäologie im Wandel der Zeit. Die Sammlung der Ur- und Frühgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Sonderausstellung 14. November 2018 - 1. Februar 2019 | Ausstellungskabinett UHG E 0025, Fürstengraben 1, 07743 Jena | | dienstags bis freitags von 10-16 Uhr | Eintritt frei
(Grafik: Bernd Adam)

Eine kleine Wiedergeburt feiert die Sammlung Ur- und Frühgeschichte der Universität Jena mit dieser Ausstellung. Nach aufwendiger Überholung steht sie uns nun wieder für Forschung und Lehre zur Verfügung, nachdem sich vor drei Jahren Schimmel im Keller des Instituts breitgemacht und nahezu alle Stücke befallen hatte. Nach einem umfangreichen Dekontaminierungsprozess sind sie nun gereinigt und an einem neuen Ort untergebracht.

Im Mittelpunkt der Schau steht vor allem der wissenschaftliche Wert der Exponate. Die Sammlung Ur- und Frühgeschichte in Jena zählt zu einer den größten universitären Lehr- und Forschungssammlungen Deutschlands. Sie umfasst derzeit etwa 45.000 Objekte von etwa 1.500 nationalen und internationalen Fundorten. Erste Stücke sind eng mit Johann Wolfgang von Goethe verbunden. Der Dichterfürst war zeitlebens ein begeisterter Anhänger der Ur- und Frühgeschichte, begleitete Grabungen mit wissenschaftlichem Interesse und trug in Weimar gemeinsam mit seinem Schwager Christian August Vulpius eine kleine Sammlung zusammen. Diese Stücke und weitere Funde bildeten schließlich die Basis für die universitäre Sammlung, die der Professor für Kunstgeschichte Friedrich Klopfleisch 1863 gründete.

Vor allem mittelalterliche Zeugnisse gelangten Anfang des 20. Jahrhunderts in die Jenaer Vitrinen und Archive. Nicht selten stehen sie mit der Jenaer Stadtgeschichte in Verbindung. Bis heute arbeiten sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende der Universität Jena als auch viele Gäste aus dem In- und Ausland mit der Sammlung.

Mit Exponaten, die in den verschiedenen Epochen der Sammlungsgeschichte den Weg nach Jena gefunden haben, möchten die Ausstellungsmacher die Geschichte der Sammlung vor Augen führen. Sowohl ein von Goethe bearbeiteter Hortfund als auch Stücke, die vor wenigen Jahren noch unter der Erde ruhten, können die Besucher betrachten – so etwa die komplette Blockbergung eines frühbronzezeitlichen Grabes oder auch einen Eichenpfahl aus dem Karlsgraben, einem Kanal, den Karl der Große im späten 8. Jahrhundert errichten ließ. Weiterhin werden auch beispielgebend aktuelle Projekte auf dem Gleisberg in der Nähe von Jena oder im italienischen Picenum vorgestellt.

Flyer zur Ausstellung