Ausstellungen und Veranstaltungen

Athen in der Antike. Kunst und Kultur in der Blütezeit – Athen an der Saale. Antike Motive in Jena (Doppelausstellung)

Doppelausstellung vom 16. September 2022 bis 22. Januar 2023 | Antikensammlungen des Lehrstuhls für Klassische Archäologie, Fürstengraben 25, Mittwoch 10 – 12 Uhr Sonntag 14 – 16 Uhr | Stadtmuseum Jena, Markt 7, Dienstag – Sonntag 10 – 17 Uhr

ATHEN IN DER ANTIKE. Kunst und Kultur in der Blütezeit

Athens Aufstieg zu den führenden Stadtstaaten begann
schon in früharchaischer Zeit, seine Blüte erreichte die
Polis jedoch erst unter der Herrschaft der Peisistratiden
in der zweiten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. Auf Grundlage
der Gesetze Solons entwickelte sich die Stadt nach dem
Sturz der Tyrannen unter Kleisthenes zur Wiege der
Demokratie. Kunst und Wissenschaft erblühten erneut
unter der Herrschaft des Perikles, der Athen in der ersten
Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. als Sitz des attisch-delischen
Seebunds und dank der damit verbundenen Tributzahlungen
zur Hegemonialmacht unter den griechischen
Stadtstaaten führte. Dies zeigt sich vor allem in den
Bauten der Akropolis und der Agora, aber auch in der
Plastik und Kleinkunst (z. B. Vasenmalerei). Die bekanntesten
Künstler der griechischen Antike, darunter die
Dichter Aischylos, Aristophanes, Euripides und Sophokles,
die Historiker Herodot und Thukydides, die Philosophen
Sokrates und Platon oder der Bildhauer Phidias
stammten aus Athen. Athens Bedeutung schwindet im
Laufe des 4. Jhs. v. Chr., als es unter die Herrschaft der
Makedonen und später des Römischen Reiches gerät.
In der Ausstellung werden die wichtigsten Bauten und
Kunstwerke in ihrem historischen Kontext vorgestellt.
Ein historisches Modell der Akropolis und zahlreiche
Leihgaben, darunter Gipsabgüsse originaler Skulpturen,
Keramik, originale Schriftstücke und Münzen aus anderen
Museen und Sammlungen illustrieren 200 Jahre
einer Stadt, die vielen späteren Städten der Welt als
Vorbild galt.

ATHEN AN DER SAALE. Antike Motive in Jena

Die antike Welt gilt als Wiege der abendländischen Kultur.
Im griechischen Kulturkreis liegen die Anfänge unserer
Geschichtsschreibung, Philosophie und Staatstheorie.
Das griechische Alphabet bildete die Grundlage des
lateinischen Alphabets. Viele wissenschaftliche Disziplinen
gab es bereits in der griechischen Antike und antike
Mythen sind immer noch ein fester Bezugspunkt der
europäischen Kultur und haben nicht an Attraktivität
verloren.
Wenngleich die Antike im Laufe der Geschichte unterschiedlich
stark rezipiert wurde, wirkt sie doch bis heute
nach und liefert wichtige Impulse. Literatur und bildende
Kunst verarbeiten antike Stoffe und auch im Alltagsleben
oder im Stadtbild entdecken wir – sichtbar oder versteckt
– allerlei Spuren jener Zeit und Kultur.
Die Ausstellung im Stadtmuseum zeigt auf, dass antike
Bildinhalte und Stilelemente auch heute noch im Stadtbild
Jenas präsent sind. Vorgestellt werden anhand von Abbildungen,
Bauzeichnungen und historischen Exponaten
ausgewählte Jenaer Gebäude sowie Grabdenkmäler,
aber auch Außen- und Innenraumgestaltungen aus
unterschiedlichen Epochen, die sich stilistisch oder inhaltlich
auf die Antike beziehen. Anhand von ausgesuchten
Objekten aus der griechischen und römischen Antike,
aber auch der folgenden Rezeptionsgeschichte bis in die
Gegenwart werden sowohl die Motive, die der griechischen
und römischen Mythologie entspringen, als auch
die wichtigsten antiken Stilelemente erläutert – ebenso
beliebte Ornamente, Bauweisen oder Darstellungskonventionen.
Die Ausstellung beschäftigt sich jedoch nicht nur mit den
sichtbaren Verarbeitungsformen der Antike, sondern auch
mit antiken Übernahmen oder Rückgriffen im Alltagsleben
– hat sie doch bis heute Auswirkungen auf unser (Zusammen)
Leben – auf unsere Sprache, Wissenschaft oder die
Wohnungseinrichtung, ja sogar auf Sport und Bildung.
Eine Vielzahl von historischen und zeitgenössischen Exponaten
zeigt, dass die Antike nie an Strahlkraft verloren hat
und nicht nur Geschichte ist.