Objekt des Monats

Ein Gemälde geht auf Reisen

Das Objekt des Monats ist ein Gemälde.
Es ist auf einer Leinwand gemalt.
Es hat einen vergoldeten Schmuck-Rahmen.
Das Gemälde zeigt einen Java-Mensch.
Java-Menschen haben etwa vor
1 Millionen Jahre gelebt.
Ein Nachweis dafür wurde zum 1. Mal 1891 entdeckt.
Der Maler Gabriel von Max  hat das Gemälde 1894
Ernst Haeckel zu seinem 60. Geburtstag geschenkt.
Ernst Haeckel war ein deutscher Mediziner und Zeichner.
Das Gemälde gehört zu einer Dauer-Ausstellung im Ernst-Haeckel-Haus.
Die Dauer-Ausstellung gehört der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Ein Museum in Paris und ein Museum in Montreal wollen sich
das Gemälde aus der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausleihen.
Sie planen eine Ausstellung.
Die Ausstellung heißt:
Über den Ursprung der Welt. Die Erfindung der Natur im 19. Jahrhundert.
Bevor das Gemälde in einem anderen Museum ausgestellt werden
kann, müssen viele Dinge beachtet werden.
Zum Beispiel:

  • Wie ist der Zustand des Gemäldes?
  • Kann es transportiert werden?
  • Sind die Museen, die das Gemälde ausleihen, zuverlässig?
  • Informationen zu den anderen Ausstellungs-Orten.

Das Gemälde wurde von Fach-Leuten genau untersucht.
Alles was ihnen auffällt, wird aufgeschrieben.

Sie haben festgestellt:

Es ist in einem guten Zustand.
Die Friedrich-Schiller-Universität kann das Gemälde verleihen.
Das Gemälde muss dann gut für den Transport
und die Ausstellung vorbereitet werden.
Die Oberfläche und der Schmuck-Rahmen wurden gereinigt.
An der Rückseite des Gemäldes wurde ein Schutz angebracht
Das Gemälde wird in einer Klima-Kiste verpackt.
Der Transport erfolgte in einem LKW,
der immer die gleiche Innen-Temperatur hatte.
Als das Gemälde angekommen war überprüften Fach-Leute das Gemälde
wieder genau.
Nach der Ausstellung kann man das Gemälde wieder in der
Dauer-Ausstellung im Ernst-Haeckel-Haus sehen.

Für die Ausstellung Über den Ursprung der Welt. Die Erfindung der Natur im 19. Jahrhundert.“ erreichte die Friedrich-Schiller-Universität Jena ein Leihgesuch des Musée d’Orsay Paris sowie des Montreal Museum of Fine Arts. Gegenstand der Leihanfrage war das Gemälde „Pithecanthropus alalus“, welches im Jahr 1894 ein Geschenk des Malers Gabriel von Max zum 60. Geburtstag an Ernst Haeckel war und heute Teil der Dauerausstellung im Ernst-Haeckel-Haus ist.

Die Entscheidung, eine Leihgabe zu gewähren, hängt von vielen Faktoren ab, wozu aus konservatorischer Sicht vor allem der physische Zustand und die Transportfähigkeit des Objektes sowie die Zuverlässigkeit und Gegebenheiten der Leihnehmer-Institution zählen.

Bevor einer Ausleihe zugestimmt werden kann, ist daher unbedingt der Zustand des Objektes sowie ein so genannter facility report, welcher die wichtigsten Eckdaten der Leihnehmer-Institution enthält, durch qualifizierte RestauratorInnen zu prüfen und deren Empfehlung einzuholen.

Die konservatorische Untersuchung des Leinwandgemäldes „Pithecanthropus alalus“ mitsamt vergoldetem Schmuckrahmen ergab einen insgesamt guten und strukturell stabilen Zustand mit nur geringfügigen und vereinzelten Schäden. Auch Spuren früherer Restaurierungen waren deutlich erkennbar. Der gute Zustand erlaubte eine Empfehlung zur Gewährung der Leihgabe unter verschiedenen Voraussetzungen. Zum einen waren zuvor alle notwendigen konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen durchzuführen, um das Gemälde für Transport und Präsentation bestmöglich vorzubereiten. Dabei wurden eine Oberflächenreinigung an Gemälde und Schmuckrahmen, Kittungen und Retuschen von kleinen Ausbrüchen, eine lokale Planierung der Leinwand und die Anbringung eines Rückseitenschutzes vorgenommen. Der Zustand vor dem Transport wurde in einer Kartierung zur bildlichen Erfassung und einem schriftlichen Protokoll festgehalten. Zum anderen galten spezielle Transportbedingungen für den Leihnehmer, wie beispielsweise die Verpackung in einer Klimakiste, welche das Innenklima für einen angemessenen Zeitraum stabilisiert, der Transport in einem klimatisierten LKW mit einer erfahrenen Kunstspedition sowie die Überwachung des Ein- und Entpackens mitsamt der Zustandsüberprüfung an jeder Transportstation durch qualifizierte RestauratorInnen. Nach erfolgreicher Leihgabe wird das Gemälde „Pithecanthropus alalus“ wieder in der Dauerausstellung im Ernst-Haeckel-Haus zu sehen sein.

Aus dem Enst Haeckel-Haus:
Gabriel von Max: Pithecanthropus alalus (1894), Öl auf Leinwand
Bildmaß: 99x68,5 (Maße: Höhe x Breite in cm)
Rahmenmaß 123x93 (Maße: Höhe x Breite in cm)

Gina Grond