Objekt des Monats

Geselliger Weingenuss im antiken Griechenland

Aus der Sammlung Antike Kleinkunst: Kylix, um 530/520 v. Chr.

Das Objekt des Monats August ist eine Kylix.
Das Wort Kylix kommt aus dem alten Griechenland.
Es bedeutet: große Trink-Schale.
Die Kylix ist eine flache Ton-Schale
mit hohem Fuß.
Sie gehörte zu den beliebtesten Trink-Gefäßen
im alten Griechenland.
Nur wohlhabende, also reiche Männer,
benutzten sie bei ihren Trink-Gelagen.
Diese Trink-Gelage hatten eine religiöse Bedeutung in dieser Zeit.
Sie waren wichtig für das Zusammenleben
der Menschen in Athen.
Die Männer tranken miteinander Wein.
Der Wein wurde immer mit Wasser gemischt.
Die reichen Leute richteten in ihren Häusern extra
für solche Treffen einen Raum ein.
Die Kylix war ein wichtiges Gefäß bei den Trink-Gelagen.
Sie wurde auch Augen-Schale genannt.
Und an ihr sieht man die Entwicklung
der griechischen Vasen-Malerei.
Erst wurden die Gefäße mit schwarzen Figuren bemalt.
Später wurden sie mit roten Figuren bemalt.
Eine besondere Technik war,
wenn beide Farben verwendet wurden.
Augen-Schalen wurden von etwa 560 – 520 vor Christus
in verschiedenen Formen und Gestalten hergestellt.
Die Jenaer Augen-Schale stammt aus einer
Grab-Beilage eines reichen Etruskers.
Etruskers waren Menschen, die in Nord- und
Mittelitalien lebten.

Die Trink-Schale wurde aus rötlichem Ton hergestellt.
Sie hat einen schwarzen Überzug.
Auf den Außen-Seiten ist jeweils ein Augen-Paar aufgemalt.
Dazwischen sind 2 Kampf-Bilder zu sehen.
Eine Frau trägt  eine Rüstung
und ist mit einer Lanze bewaffnet.
In einigen Völkern zogen im alten Griechenland auch
Frauen in den Kampf.
Man nannte sie Amazonen.

Die Amazone kämpft gegen einen schwer bewaffneten Fuß-Soldat.
Ein Fuß-Soldat gehörte zu der Haupt-Truppe
der griechischen Armee.
Die Soldaten nannte man Hopliten.
Auf der anderen Schalen-Seite sieht man,
wie sie vor dem Soldat flieht.
Sie wendet sich vom ihm ab.
Um die schmalen Henkel ranken Weinstöcke
mit reifen Trauben.
Im Inneren der Jenaer Augen-Schale befindet sich ein Kopf
 mit ausgestreckter Zunge und Eber-Zähnen.
Es ist ein Bild von Medusa.
Medusa ist eine Figur in griechischen Geschichten und Sagen.
Man glaubte, sie versteinert jeden, der sie ansieht.
Trotzdem stellte der versteinerte Blick in der Geschichte
von Griechenland auch eine Abwehr von Unheil dar.
Dank des magischen Schutzes konnte der Wein beruhigt
getrunken werden.

Sammlung Antike Kleinkunst:
Inv.-Nr.: 177
H. 13,4 cm, Dm. 29,5 cm, mit Henkeln 38,0 cm
Aus Vulci, um 530/520 v. Chr.
Provenienz: 1846; Geschenk des Herzogs Joseph von Sachsen-Altenburg,  vorher Sammlung Campana/Ro

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