Objekt des Monats

Besuch aus der Kälte

Aus dem Phyletischen Museum: Adeliepinguin (Pygoscelis adeliae)

Adèle Dorothée, geliebte Gattin des französischen Polarforschers Dumont d’Urville, gab diesem Tier seinen Namen: Adeliepinguin (Pygoscelis adeliae). Dieses Exemplar wurde im Jahr 2001 auf der Antarktisexpedition der Arbeitsgruppe „Polar-und Ornitho-Ökologie“ gefunden. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Hans-Peter Ulrich wird seit über 30 Jahren der Bruterfolg der Adeliepinguine auf King George Island, der größten Insel der Südlichen Shetlandinseln erforscht und mit Daten zum Wetter, zur Wassertemperatur und der Ausdehnung des Eisschildes verglichen. So können die Auswirkungen des Klimawandels auf die Populationen der Seevögel sehr genau beschrieben werden.

Der Adeliepinguin gilt derzeit nicht als gefährdete Art, die Bestände werden auf 10 Millionen Tiere geschätzt. Ihr Bruterfolg hängt jedoch sehr von der Ausdehnung der Eisschilde ab und gerade in den westlichen Regionen der Antarktis ist das Schelfeis schon stark im Rückgang begriffen. Die Erwärmung des Meerwassers verändert zudem das Nahrungsangebot. Wie alle Pinguine jagen auch Adeliepinguine in den Küstengewässern nach Krebsen und kleinen Fischen.

Die typische Körperfärbung der Pinguine, ein dunkler Rücken und ein heller Bauch, wirken zusammen mit dem watscheligen Gang an Land eher putzig und erinnert uns an die strenge Herrenmode aus früherer Zeit. Erst im Wasser wird die Schutzfunktion verständlich, hier verschwindet die Körperkontur vor dem dunklen Meeresgrund beim Blick von oben genauso wie vor dem hellen Himmel beim Blick von unten.

Wie alle warmblütigen Meerestiere müssen sich auch Pinguine vor der Kälte schützen. Ihre relativ kurzen und steifen Federn, die über die gesamte Haut gleichmäßig dicht verteilt sind, halten an Land eine Luftschicht am Körper und jede Feder kann durch einen eigenen Muskel aufgerichtet werden, um das Luftpolster zu vergrößert. Im Wasser werden die Federn glatt am Körper angelegt. Hier schützt eine mehrere Zentimeter dicke Fettschicht unter der Haut vor Wärmeverlust.

Ein solche Haut stellt besondere Das Objekt des Monats Januar 2022 ist ein Pinguin.

Den Namen gab ihn die Frau vom französischen Polar-Forscher
Dumont d´Urville.
Sie heißt Adele Dorothee.

Der Pinguin wurde 2001 auf einer Expedition in der Antarktis gefunden.
Eine Expedition ist eine Entdeckungs-Fahrt oder auch eine Forschungs-Reise.
Seit mehr als 30 Jahren wird der Brut-Erfolg der Adelie-Pinguine auf
der Insel King George Island erforscht.

Das ist die größte Insel der südlichen Shetland-Inseln.
Die Forschungen leitet Dr. Hans Peter Ulrich.
Bei der Forschung werden Informationen zum Wetter,
zur Wasser-Temperatur und der Ausdehnung des Eis-Schildes verglichen.
So sieht man die enge Verbindung zwischen Veränderungen von Wetter, Wasser-Temperatur und des Eisschildes und der Vermehrung der See-Vögel.
Die Auswirkungen können genau beschrieben werden.

Es gibt zur Zeit 10 Millionen Adelie-Pinguine.
Sie gehören im Moment nicht zu den gefährdeten Tier-Arten.
Ob das so bleibt hängt aber sehr von Veränderungen,
die oben beschrieben worden ab.

Die Pinguine ernähren sich von Krebsen und kleinen Fischen.
Sie haben einen dunklen Rücken und einen hellen Bauch.
Wenn sie an Land sind, laufen sie watschelig.
Sie sind warmblütige Meeres-Tiere und müssen sich vor Kälte schützen.
Über ihre Haut sind kurze steife Federn verteilt.
An Land halten diese Federn eine Luft-Schicht am Körper.
Jede Feder kann durch einen eigenen Muskel aufgestellt werden.
Damit vergrößern sie das Luft-Polster.
Im Wasser werden die Federn glatt an den Körper angelegt.
Eine dicke Fettschicht unter der Haut schützt sie vor Wärmeverlust.

Das Ausstellungsstück zeigt einen toten Pinguin.
Er wurde präpariert.
Das heißt: Das tote Tier wurde speziell behandelt,
damit es für lange Zeit haltbar ist.
In vielen Stunden hat Präparator Matthias Krüger das Fettgewebe
aus dem Körper vom Pinguin herausgezupft.
Das Fettgewebe ist auch in den Muskeln und zwischen den
langen Federkielen eingelagert.
So konnte verhindert werden, dass die Fettsäuren nicht das übrige
Gewebe zerstören.
Und das Ausstellungsstück gut erhalten bleibt.

Ob es ein männlicher oder weiblicher Pinguin ist wurde nicht
beschrieben.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich
nur ein wenig in der Körpergröße.

Phyletisches Museum
Inventarnummer: PMJ AVES 8176
Leg. Stefan Hahn, 2001
Gewicht: 4080 g

Literatur:
BirdLife International (2021)
Braun, C., Rümmler, M.-C., Esefeld, J., Peter, H.-U. (2020). Überwachung der klimabedingten Veränderungen terrestrischer und mariner Ökosysteme in der Maxwell Bay (King George Island, Antarktis). Im Auftrag des Umweltbundesamts, Texte 143/2020, Dessau-Roßlau.
Culik, B.M. (2002). Pinguine: Spezialisten fürs Kalte. Blv, München.

PD Dr. Manuela Schmidt

Übertragung in einfache Sprache durch Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V., Büro für Leichte Sprache

Die Fotos entstanden im September 2021 im Rahmen eines interdisziplinären Projektseminars zum Thema „Digitalisierung“ für Studierende.Herausforderungen an die Präparation: das Fett muss weg. Hautfette machen Dermoplastiken nach einiger Zeit nicht nur unansehnlich, sondern die Fettsäuren zerstören auch nach und nach das übrige Gewebe. Damit dies nicht passiert, hat Präparator Matthias Krüger über viele Stunden das Fettgewebe, das auch zwischen den langen Federkielen und den Muskeln eingelagert ist, herausgezupft. Das Geschlecht des Tieres ist nicht dokumentiert. Da jedes Gramm Transportgewicht viel Geld kostet, sind die inneren Organe zuvor entnommen worden. Äußerlich unterscheiden sich Männchen und Weibchen nur ein wenig in der Körpergröße.

Phyletisches Museum
Inventarnummer: PMJ AVES 8176
Leg. Stefan Hahn, 2001
Gewicht: 4080 g

Literatur:
BirdLife International (2021)
Braun, C., Rümmler, M.-C., Esefeld, J., Peter, H.-U. (2020). Überwachung der klimabedingten Veränderungen terrestrischer und mariner Ökosysteme in der Maxwell Bay (King George Island, Antarktis). Im Auftrag des Umweltbundesamts, Texte 143/2020, Dessau-Roßlau.
Culik, B.M. (2002). Pinguine: Spezialisten fürs Kalte. Blv, München.

PD Dr. Manuela Schmidt

Die Fotos entstanden im September 2021 im Rahmen eines interdisziplinären Projektseminars zum Thema „Digitalisierung“ für Studierende.