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Glanz, Licht, Arbeit, Symbol - Ein kleine Kulturgeschichte des Glases

Sonderausstellung vom 27. September bis 8. November 2024 | Ausstellungskabinett, Fürstengraben 1, Universitätshauptgebäude | Eintritt frei (Grafik: Laure Weimer und Luise Walter)

Auf den ersten Blick scheinen Welten zu liegen zwischen den durchscheinenden Phiolen der Antike und den leuchtend farbigen Glasmalereien des Jenaer Künstlers Fritz Körner, dem funkelnden Kristallpokal der Zeit um 1700 und der schlichten Teekanne von Wilhelm Wagenfeld. Alle diese Artefakte wurden jedoch aus Glas gefertigt, einem Material, das aus der Verschmelzung einfachster Materialien wie Quarzsand und Holzasche gewonnen wird und dessen ästhetische Wandelbarkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Zwecke geradezu unendlich scheinen. Die besondere Wirkung von Glasobjekten resultiert aus der jeweils einzigartigen Symbiose von Transparenz und Licht. Diese verleiht auch Nutzgefäßen eine immaterielle Anmutung. 

In insgesamt sechs Sektionen bietet die Ausstellung einen kunst- und kulturhistorischen Streifzug durch die Geschichte des Glases von der Antike bis in die Moderne. Das funktional-technische Potential und die teils weit zurückreichenden Herstellungstraditionen von Glas werden ebenso thematisiert wie die sich wandelnden Ansprüche an das Material im Hinblick auf Nutzbarkeit und Ästhetik. Ein besonderer Fokus der Schau liegt auf der Entwicklung der Glasindustrie in Jena, deren Begründer Otto Schott von Anbeginn an aufs engste mit Carl Zeiss als dem Vater der feinmechanischen optischen Industrie zusammenarbeitete – eine wegweisende Kooperation, die die Geschichte der Stadt und ihrer Universität bis heute prägt. Bedeutende Künstler des Bauhauses in Weimar wie Wilhelm Wagenfeld und László Moholy-Nagy gaben den Produkten von SCHOTT ihre ikonische Gestalt. Eine der Geburtsstätten modernen Industriedesigns liegt daher in Jena. 

Die große Bandbreite der Objekte verdankt sich den Sammlungen der Jenaer Universität, ergänzt um Leihgaben aus dem SCHOTT Archiv, dem Museum Baruther Glashütte mit der Sammlung von Uta Stockmann, dem Deutschen Optischen Museum (D.O.M.) und einer Reihe weiterer privater Leihgaben. 

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts von Studierenden des Fachs Kunstgeschichte der FSU Jena und der TU Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Juliane von Fircks (FSU Jena) und Prof. Dr. Maria Deiters (CVMA Potsdam, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, und TU Berlin).