Das äußere Erscheinungsbild war den Menschen in der Klassischen Antike ebenso wichtig wie uns, daher unterlagen Kleidung, Schmuck und Frisuren in ähnlicher Weise dem jeweiligen Zeitgeschmack. Es gab überregionale Trends über antike Grenzen hinweg, doch regionale Eigenheiten fanden häufig ebenso Einzug in die Gestaltung von Kleidung und Frisuren. Für die Archäologie sind Fibeln, Schmuck, Gewanddrapierungen und Steckfrisuren, die sich nur kurz gehalten haben, umso wichtigere Kriterien für Stilistik, Ikonographie und Datierungen. Ziel der Ausstellung ist u.a. eine Sensibilisierung einer breiteren Öffentlichkeit für die Bedeutung modischer Trends historischer Epochen, auch vor dem Hintergrund von überlieferten Sozial- und Geschlechterrollen in der griechisch-römischen Antike. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung mit Studierenden wurden die wichtigsten „Modetrends“ von der Bronzezeit (2. Jahrtausend v. Chr.) über archaische (7./6. Jh. v. Chr.) und klassische Epoche (5./4. Jh. v. Chr.) bis zum Hellenismus (3.-1. Jh. v. Chr.) anhand von Originalen und Gipsabgüssen sowie nachgefertigten Kleidungsstücken erarbeitet und für eine Ausstellung im Anschluss an das Sommersemester aufbereitet. Die einzelnen Themen sind dabei u.a.: Kleidung von der Bronzezeit bis zur hellenistischen Epoche; Vom Spinnen, Weben und Färben: Textilherstellung und -verarbeitung; Frauen- und Männerfrisuren im Wandel der Zeit; Hüte und andere Kopfbedeckungen; Ringe, Ketten, Armreifen: Schmuck; Schuhmode; Körperpflege und Kosmetika. Die Hauptkleidungsstücke im antiken Griechenland (Chiton, Peplos, Himation) sowie eine Hoplitenrüstung wurden rekonstruiert und mithilfe von Schaufensterpuppen und großformatigen Fotos präsentiert. In einem separaten Raum wurde ein Frauengemach nach dem Vorbild einer antiken Vasenmalerei mit allen Accessoires nachgestellt. Neben Objekten aus den Beständen der Antikensammlungen werden auch Leihgaben aus anderen Sammlungen der FSU gezeigt, darunter der Mineralogischen Sammlung, des Herbariums Haussknecht und des Phyletischen Museums. Ein rekonstruierter Webstuhl wurde vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar beigesteuert. Ein Begleitprogramm mit Führungen und Vorträgen zum Thema rahmt die Ausstellung ein.
Ausstellungen und Veranstaltungen
ENDYMATA. Mode in der Antike
Sonderausstellung vom 30. Oktober 2024 bis 28. Februar 2025 | Freitag 10 bis 12 Uhr, Sonntag 14 bis 16 Uhr | Antikensammlungen des Lehrstuhls für Klassische Archäologie, Fürstengraben 25 | Eintritt frei