Objekt des Monats

Frauen in der Wissenschaft

Aus der Kustodie: Gedenktafel Rowena Morse, 2004

Rowena Morse war die erste Frau, die an der Universität Jena promoviert wurde. An sie erinnert eine Gedenktafel, ein Rechteck im Querformat aus Messing mit Gravur, durch vier Schrauben befestigt mit der gravierten Inschrift „Rowena Morse | *1872 +1958 | Ithaka Chicago | promovierte 1904 als erste Frau | an der Philosophischen Fakultät | der Universität Jena“.  Die Tafel wurde am 2. Juni 2004 - hundert Jahre nach der ersten Frauenpromotion - im Treppenaufgang vor dem Rektoramt im Jenaer Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1) enthüllt. Sie befindet sich an historischer Stelle, an der bereits am 21. Januar 1933 eine Gedenktafel für Rowena Morse installiert worden war, die jedoch in den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren ging.

Es sind erst knapp hundert Jahre vergangen, seit Frauen ein Studium an der Universität Jena möglich ist. Jahrhundertelang wurde es ihnen verwehrt und erst seit dem Sommersemester 1907 war es ihnen nach jahrzehntelangem Ringen gestattet, sich an allen Fakultäten der Universität Jena zu immatrikulieren. Eine Vorreiterrolle übernahm dabei die Philosophische Fakultät, die bereits 1897 die Möglichkeit zur Promotion für Frauen geschaffen hatte. Rowena Morse war die erste Frau, die im Jahr 1904 an dieser Fakultät promoviert wurde und als Wegbereiterin des Frauenstudiums an der Universität gilt.

An Rowena Morse erinnert heute nicht nur die Gedenktafel, sondern auch das fächerübergreifende Rowena-Morse-Mentoring-Programm (RMMP) der Thüringer Hochschulen, das Doktorandinnen in der Endphase ihrer Promotion und Postdoktorandinnen bei der Planung ihres individuellen Karriereweges begleitet. Auch wurde ihr zu Ehren im neuen Jenaer Wohngebiet „An der Oelste“ eine Straße benannt.

Aus der Kustodie
Gedenktafel Rowena Morse
Messing, 2004
Inv. Nr. 2021/3