Objekt des Monats

Von englischen Kronjuwelen und anderen Kristallen

Aus der Mineralogischen Sammlung: Topas

Topas ist das fünfte Mineral, welches von den Mitgliedern der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. (VFMG) zum Mineral des Jahres bestimmt wurde. Grund genug, es vorzustellen.

Topas ist ein weltweit sehr häufig anzutreffendes Mineral. Es handelt sich um ein farblich recht variables, Alumiumreiches Silikat mit einem Anteil an Fluor oder OH in seiner orthorhombischen Struktur. Mit zunehmendem OH-Gehalt kann die Symmetrie zum triklinen System erniedrigt werden.

Topas wird auf allen Kontinenten gefunden. Bekannt sind mehr als 1.500 Fundstellen. Die wichtigsten Lagerstätten liegen in Brasilien, Sri Lanka, Russland und Nigeria. Wenn Mineralien-interessierte in Deutschland den Begriff Topas hören, denkt die große Mehrheit sofort an den historischen Abbau am Schneckenstein, einem 23 m hohen Felsen im südöstlichen Vogtland. Von 1737 bis 1997 (mit vielen Unterbrechungen) wurden hier  weingelbe Kristalle, u.a.  für den kurfürstlichen sächsischen Hof abgebaut.   Einige hundert Kristalle vom Schneckenstein sind auch in den englischen Kronjuwelen verarbeitet. In der Jenaer Mineralogischen Sammlung befinden sich einige hundert Topase.

Unterschiedlichste Exemplare in Form, Farbe und Paragenese werden in einer Kabinettausstellung vom 20. Oktober 2022 bis 20. Februar 2023 in der Mineralogischen Sammlung der Universität Jena gezeigt.

Aus der Mineralogischen Sammlung:
Topaskristall mit Quarz auf Gneis
Schneckenstein, Tannenbergsthal, Sachsen
HxBXT: 4 x 8 x 7 cm; 212,2 g
Inv.Nr. 6534/46b (ehem. Ferber-Sammlung)

Dr. Birgit Kreher-Hartmann