denselben bald zum Gemahl.
[Keis(er) Henrich IV.]
Des entleibten Herrn Bruder Ertzbischoff Adelbrecht von Bremen nun vermochte sich bey dem damaligen jungen Herrn Keyßer Henrichen den IV. der anno 1056. an seines verstorbenen Herrn Vaters Henrici III. stelle von den Fürsten erwehlet, und eben von ihm zu Bremen, wiewol sehr unachtsam und zu einem dissoluten leben, erzogen war worden, sehr wohl; klagte Graf Ludwigen ümb solcher Mordthat halben an, und erlangte so viel, daß er endtlich an einem Orte angegriffen, und auf das Schloß Gibiechenstein gefänglich hingesetz[et] ward.
[Graf Ludwig II. wird gefangen, entspringt aber.]
Da er 2. gantzer jahr lang oben in der Höhe saß über der Saal: bis daß er ihm letztlich einen langen weiten Rock machen, und des Nachts 2. Pferdte unten vor das Schloß bringen, auch fischer mit Kahnen warten ließ auf der Saal, sprang darauf, da er den Rock angeleget hatte, oben zum Fenster hinunter in die Saal, da sich denn der Wind in das weite Kleid und seine Gehren faßete, und ihn fein mählich in das Waßer fallen ließ. Die Fischer nahmen ihn in einen Kahn, und brachten ihn an das Landt. Da ritte er eilends fort zu seiner Gemahlin gen Sangerhaußen, stiftete der Heiligen Jungfrawen Marien zu danck, (als die ihm seinem Wahn nach geholffen hatte,) eine schöne neue Kirche zu S(anct) Ulrich; und weil er in seinem Sprunge geruffen hatte, Suscipe servum, virgo Maria, ließ er diese Worte an die Kirche hauen.
[Graff Ludwig der Springer.]
Und ward von dem Sprunge Ludwig der Springer geheißen. Seine Tochter Fräwlein Adelheid bekam anno 1080. einen Grafen zu Orlamünda, Herrn zu Weimar, zur Ehe.
[Des Keisers undt Ertzb(ischof) Sigfrieds von Meintz practica wieder die Türinger.]
Alß aber der junge Keyser, (wie erst erwehnt ward,) zu muthwillig erzogen war worden, begab sichs, daß er seine Gemahlin, Fraw Berthen, die er kaum zur Ehe bekommen hatte, nicht mehr achtete, sondern wieder von ihr loß gerne werden wolte. In dem er sich nun auf eine oder andere Practicken besann, wordurch er seinen Zweck möchte erreichen: fiel ihm Ertzbischoff Siegfrieds von Meintz sein