ihn erbete, und derwegen bey Ertzbischoff Siegfrieden zu Meintz, seiner Vorfahren Exempel nach, die Lehen über die vorerzehlte Güter und Renten in Türingen, darüber das Ertzstifft lehn Herr war, suchte:
[Türinger sollen den Zehenden geben.]
konte er sie doch nicht erlangen, bis daß er ihm verhieß nicht nur von denenselben selbst ihm den Zehenden zu entrichten, sondern es auch bey den andern Herrn und Prælaten in Türingen, alß Pfaltzgraf Friedrichen II. zu Sachsen Graf Ludwigen II. zu Türingen, und wie sie hießen, dahin zu richten, daß sie ebenmäßig von ihren Jntraden des Landes den Zehenden liefern solten. Welches denn, so es erhärtet were worden, die Stadt Erffurt auch so wohl, alß andere, hette getroffen.
[Jnwendige Ausbawung undt Ringmaur der Stadt, auch 25. Pfarrkirchen.]
[1066]
Welche durch Göttlichen Segen bey etlichen hundert jahren her an Inwohnern, Wohnungen, Gaßen und Kirchen treflich zugenommen hatte, also das Sie 25. Pfarrkirchen hatte: und wurde ihre ietzt inwendige Stadtmauer mit Graben, Thürmen und Thoren eben anno 1066. erst fertig.
[Marggraf Otten zu Türingen todt.]
[Marggraf Eckbrecht I. zu Sachsen, Marg(graf) Ludolfs,
de[...]
Großmutter
Dickenserin
Gisela gewesen, wird auch Marggraf zu Thüringen.]
Nechst folgendes jahrs aber starb erstgemeldeter Marggraf Otto. Drauf bekam Marggraf Eckbrecht zu Sachsen auch die Marck Thüringen und ward aus der Maintzischen Dezems Sache nichts. Doch regete sich dieselbe bald drauf wieder bey einer andern Gelegenheit.
[Pfaltz Sachsen oder Türingen.]
Denn da saß zu der Zeit, (daß wir dieser Geschicht fügliche Erwehnung alhier mitthun mögen,) in Türingen Pfaltzgraf Friedrich der II. (welche Pfaltz, weil sie ihre Residenz über der Unstrut hat, da sich die Sachsen ümbs 530. hinsetzten, bißweilen die Pfaltz Sachsen geheißen ward.)
[Land Graf Ludwig II. zu Thüringen ersticht Pfaltzgraf Friderichen.]
Der hatte ein schön jung Weib, Fraw Adelheit genant, die so sich durch ihre Liebe bethören hatte laßen, und mit vorgemeldetem Graf Ludwigen II. zu Türingen dermasen gebulet, daß sie in jüngst verwichener jahre einem ihrem Herrn ein Bad zurichten laßen. In dem er aber dawar, kam der junge Graf, sein Nachbar, in einem nechstgelegnem Walde daher geritten, der doch des Pfaltzgraffen war, u(nd) ließ sich mit seinem Jagthörnlein daselbst hören. Die Fraw berichtete solches ihrem Hern im bade. Der warf geschwinde etwas von Kleidern an sich, setzte sich auf sein Pferdt, und ritte hinauß in den Wald; ward aber vom Grafen gestochen, und sie bekam drauf