der Vorsteher versehen hatte. Wann nu, me...
der Vorsteher versehen hatte. Wann nu, meinte die Keiserin, gedachter ihr Vetter zu diesen Grafschafften und Gütern in einem so schönen landen gelegen, gelangen könte, so solte es wohl gethan seyn, und würde Er hernach wohl mehr an sich bringen können: und brachte es bey ihrem Herren dahin, daß er nach Meintz an Erzbischoff Barden schrieb, und bat, er wolte ihn zum Victhum über solche seine Güter in Türingen sezen: Dieser thäte es: und kam drauff Graf Ludwig anno 1025. in Türingen an: wohnte zu erst am Türinger Walde, da die blosse Läube liegt: bawete die Dörffer Altenberg und Catharinenfeldt, ingleichen die Schlawenburg bey Fridrichroda: er kauffte von Graff Bussen [a.l.S. Graf Ludwig I. zu Türingen wirdt mächtig.] zu Gleichen, Graf Erwins Sohne, und Graf Günthern zu Kefernburg viel güter; und alß seines Bruders Hugen Sohn Wigmann eines begangnen Mordes wegen zu Mayntz enthäuptet ward, nahm er vor deßen hinterlaßenes Erbe vom Ertzbischofe des Erztstiffts[!] Lehen etliche hier im Lande. Darzu gab ihm Keyser Cunrad II. anno 1039. [a.l.S. 1039] noch ein stück Landes am Türinger Walde ein: machte ihn von wegen seiner theils erkaufften Güter, theils von Ertzstifft Meinz erlangter Lehen im Lande, wiewol weder zu einem Herren über Erffurdt, noch auch zum Landgraffen, iedoch gleichwol zu einem Grafen zu Türingen und Hessen, verehrte ihn mit vorerzehletem Wapen der Marggrafschaft Türingen. Denn Marggraff Ludolf zu Sachsen, des Keysers Stieff Sohn, gab ihm Fräwlein Cæciliam, seine Tochter, mit dem Schloß Sangerhausen und zugehörigen Gericht, und noch 600. Hufen Landes. Also entstund damals ein newer mächtiger Herr in Türingen: und ist eben dieser Regent der Stamm der Landgrafen, mit denen Erffurdt hernacher offt zu thun gehabt: von welchen auch und[!] Marggrafen Ditrichs zu Landsberg, grafen zu Webin, [a.l.S. Marggraf Ditrich zu Landsberg, der Marggrafen zu Meissen Vorherr.] Merseburg und Eulenburg, der damals lebte, und vom Witekindischen stamm war, seinen Nachkommen, den Marggrafen zu Meißen, das heute noch regierende Durchleuchtigste Chur- und Fürstliche Hauß Sachsen her rühret: Wiewol die Chur und das Herrzogthumb Sachsen zu derselben Zeit noch bey dem Fürstlichen Hause zu Engern und Westfahlen drunten war. [a.l.S. Die Chur- und das Fürstenthumb Sachsen haftet noch bey den Niedersachsen.] [a.l.S. Fürsten und Grafen in Türingen.] Beneben erstgedachtem Grafen Ludwigen aber waren sonst noch Pfalzgraf Friedrich II. zu Altstedt, Marggraff Eckart zu Türingen und Meißen, Graf Henrich zu Mülberg, graf Wilhelm zu Orlamünda und Weimar mit seinen Brüdern Graf Uden und Graf Otten, vorgemeldeter Graf zu Kefernburg und mehr andere Grafen und Herren in Türingen. Unter welchen insonders Graf Busse zu Gleichen, so etwa damals des Reichs Erbvoigtey zu Erffurdt hatte, und vermittelst der newen Verordnung, die Keyser Cunrad II. kurtz, ehe er in Welschland rückte,