feld, zuvernehmen, was er haben wolte: Wa...
feld, zuvernehmen, was er haben wolte: Ward aber balde von ihm umb das leben gebracht, [a.l.S. Bischof Volckuld von Meissen ist zu Erffurt.] und die Thore eingenommen, die Bürger zur Ergebung bezwungen, und der Bischof der Stadt, nahmens Volckuld, weg gejagt. Dieser war nun in seiner jugend zu Meintz auch erzogen worden; nahm derwegen seine Zuflucht wieder dahin, suchte bey dem jungen Keiser und dem Erzbischof hülfe, blieb alda eine Zeitlang, und ward hernacher gen Erffurt herab geschickt. Da muste er wachen, damit er Meissen näher were, wenn sich irgends eine änderung daselbsten finden würde, bis das der junge Keiser Otto III. endlich anno 985. in seinem ersten Heerzuge den Böhmen zwang seine Besazung aus Meißen wieder wegzunehmen. So kam Bischof Volckuld von Erffurt wieder gen Meißen. Der Keiser zog darnach in die Marck Brandenburg wieder die Wenden, und dann anno 996. im Welschlandt. Als er aber von dannen wieder in Teutschlandt anlangte, wartete ihm Marggraf Wilhelm zu Türingen, als sein vasall, neben andern auf, und erbat ihn, daß er den Türingern den alten tribut, so sie von Hertzog Ottens Zeit bis dahin den Keisern erlehn hatte müßen, gnädigst erließ, und sie befreyete wieder. Da auch ersterwehnter Marggraf von seinen und des Keisers Feinden darauf zu Weimar belägert ward, nahm sich zwar deßen Bischof Willigis, ob er schon damals zu Erffurt war, nicht an. Bischof Gißler von Magdeburg vertrug [und schlich endlich] diese Sache. Jüngst aber hatte der Keiser Pabst Gregorn V. (deßen GroßVater Herzog Lüdolff, Keysers Otten I. Sohn gewesen,) den Römern a(nn)o 996. [a.l.S. 996] [a.l.S. Anfang der Churfürsten im Reiche (wie man meinet.)] [a.l.S. Niemand sol Keiser zu Rom seyn, ohn der König in Teutschlandt.] [a.l.S. Der erste Churfürst zu Meintz Willigis wehlt ihm ein Rad zum Wapen.] zum Pabst verordnet, auch folgendes Jahrs, da Sie ihn vom Päbstlichen Stuel herabstürzten, wieder einsezte. So hielten leichfals[!] der Pabst ein Concilium zu Rom, und beschloß daselbsten, daß nun hinfürder und allezeit die Wahl eines Römischen Keysers bey den Teutschen stehen und bleiben solte. Sonsten war d darnach, weil der Erzbischof von Meinz der Erste unter den Sieben Churfürsten seyn solte, erwehnter Erzbischoff Willigiß der Erste, Churfürste von Meinz, ja auch der Erste, der zu Meinz ein Rad zum Wapen führte. Sintemahl da hatten ihn etliche von seinen Prælaten hönisch gehalten, weil er geringes Herkommens, nehmlichen eines Wagners von Schöningen in Sachßen Sohn wahr, und mit kreiden weiße Rädern an die Wände gemahlt. Er aber zum Wahrzeichen, daß Er sich der Räder nicht schämete, hatte laßen weiße Räder mit Acht Speichen hinmahlen, und die Wortte drüber schreiben: Willigiß, Willigiß, gedenck, von wannen du kommen bist. [a.l.S. Keiser Henrich II.] Und ließ ihm ein solch Rad, als es ihn so beliebte, hernacher durch den newen Regenten Keyser Heinrichen dem II. (deßen Mutter Fraw Gißla, Keyser Otten II. Tochter, und der Vater Herzog Heinzel zu Beyern, Keyser Otten I. Bruders Sohn gewesen,) nachdem derselbige a(nn)o 1003. [a.l.S. 1003] [a.l.S. 1011] [a.l.S. Erckenbold[!] Erzb(ischof) zu Meinz.] an das Reich von den Churfürsten beruffen, und von ihm zu Achen gekrönet worden, zum Wapen seines ErzStiffts bestetigen: starb endlich a(nn)o 1011. Wie auch sein Nachfahrer Erzbischof Erckenbald sieben Jahr,