[a.l.S. Drutmann der erste Benedictinermö...
[a.l.S. Drutmann der erste Benedictinermönch zu Erffurt.] schickte, daselbst zupredigen, und die Sacrament zuhalten. Diß thäte der man fleißig, daß sich viel Volck vom Heidnischen Unglauben bekehrete, und tauffen ließ, ja manche Priester und andere sich zu ihm in seinen Orden begaben, und auch Weibesbilder sich fanden, die Clösterliche Heiligkeit annahmen. [a.l.S. Nonnenkloster zu S(ancti) Pauli.] Welches dann als der König Bericht darvon erhielt, ihm also wohl gefiel, daß er gemeldete Capelle S(an)ct(i) Blasij zu einem Nonnen Closter, S(an)ct(i) Pauli genant, [a.l.S. Peterkloster.] Ingleichen seine Burg gar oben auf dem Berge zu einem Mönchs Closter, SS. Petro und Paulo zu Ehren, (: daher sich es noch das königliche Closter zu S(an)ct(i) Petri und Pauli titulirt, und heist man den Berg den Peters Berg :) verwenden ließ, da Pater Drutmann mit seinen Brüdern wohnen, und ihres Gottesdiensts pflegen solten. Dazu gab er ihnen, daß Sie auch einkommen möchten haben, den Hirschbrüel von [a.l.S. Orlawische grenze.] Mittagswerz bis gen Aufgang an die Orlawische Grenze, (: oder an des damals schon nechstgeseßenen Herrn von Orlamünda und Weimar Gaw und Güten :) mit den [a.l.S. Dörfer des Petrusklosters.] Dörffern Tundorff, Dagbertstädt, Tittelstedt, Hocheim oder Hochdorf, Henkenroda und andere mit ihren Inwohneren, so von den Wenden oder Sclaven vorzei[ten] angelegt worden, dergleichen die Gehra von Mittage bis an die Grenze seines Hofs zu Hilfhofen, (: oder Hildbrechtsgehofen, iezt Ilversgehofen genant :) mit 100. Maß Gersten [a.l.S. 706] und 100. Maaß Hafer aus seinem Hofe daselbsten und allem Gesinde, besage seines Königlichen hierüber den 1. Maji a(nn)o 706. verfertigten und in beyseyn gedachten seines Gros Hofmeisters Pipins, genant des Dicken, deßen Sohns Marggraf Carl Martellen, Graf Güntrams, (der damals der Stadt Erfurt, und dem Land daherümb vorstund,) Graf Eckbrechts und mehrer anderen, als Zeugen mit dem Königlichen Insiegel bedruckten, alda im Closter annoch vorhandenen Donation Briefs. Wie denn nicht weniger König Dagbrechts Bildniß in Altfränckischem Habit im Closter in ein Stein gehawen noch zu sehen seyn soll. Drauf nahmen die Benedictiner solch Peter Closter ein , wie auch die Benedictiner Nonnen ihr Closter zu S(an)ct Paul ein, welches hernach zum Stifft S(an)ct(i) Severi gemacht worden.
[a.l.S. Sachsen fallen in Türingen ein.] Nicht sehr lange hernach kam es zwischen den Sachsen in Türingen, als Sie aufs new dem Könige seinen Tribut nicht liefern wolten, (dazu etwa der Königliche Fränckische Groß Hofmeister Theobald mit seiner zu hastigen Regierung uhrsach gegeben hatte :) und ohne das den Türingern in ihre Gränze gerne rückten, eines theils, und König Hilprechts [a.l.S. Carol(us) Martellus.] Großhofmeistern Margraf Carl Martellen andern theils zum Kriege. Drüber riefen diese Sachsen die andern über dem Harze zu sich; streiften und brandten ein Lande greßlich: führten die Grafen und Herren gefangen hinweg, derer auch manche drüber sturben, die Christen waren worden: das Land Volck aber stack mehrentheils im heidnischen Unglauben noch, und war übel daran.