Tagebuch_2_07_026
Titel:
Tagebuch_2_07_026
Besuchte Orte:
Sūrmaq
Chona Chora
Chona Chora
Deh Bīd
Chona Chora
Chona Chora
Deh Bīd
Ereignisse:
Chona Chora - 1868-03-07 (sicher) [Abreise von Abadeh]
Sūrmaq→Surmeh - 1868-03-07 (sicher) [Abreise von Abadeh]
Chona Chora - 1868-03-08 (sicher) [am frühen Morgen in Dehbid angekommen]
Dihbīd→Dehbid - 1868-03-08 (sicher) [am frühen Morgen in Dehbid angekommen]
Koordinaten:
52.8404,31.0359 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
53.19397,29.79194 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
Datierung (individuell):
1868-03-07
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Seitenbereich:
026
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 Links bleibt man immer dem Bergzu<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1218" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">g</anchor>Te nahe, an dem eine Menge ummauerter
2 Ortschaften liegen, mit <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_2676" xml_id="TidB25456" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Obstbäume" data-ana="regID_10.lemID_2676" data-content="">ObstbäumenPL</anchor>, während rechts ab in der sich bis Surmeh [KK4 linke K: Surmek]
3 immer mehr erweiternden Ebene keine Dörfer zei<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1219" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">g</anchor>Ten. Kein Bach durchzieht dieselben,
4 alles Wasser wird durch unterirdische Stollen herbeigeführt. Nach 3 Pharsach ist Surmeh
5 erreicht, wo das Pferd gewechselt wurde. Der Ort ist ziemlich groß, an der Westseite viele aus
6 Erde aufgeführte Grabcuppeln, daneben ein altes Gemäuer, einem <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1220" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">gro</anchor>Tßen Erd-
7 haufen gleich, aus 2 Abtheilungen bestehend, einem untern größern runden, mit Löchern
8 ringsherum wie Thüren, einem kleinern runden als Aufsatz. Am Morgen hatte es
9 geregnet, aber um Mittag wieder klares warmes Wetter, nur windig, aber derselbe
10 im Rücken. Zu Surmeh gehören 8 solcher ummauerter Dörfer, die zu Abergu? [KK4 linke K: nicht] ge-
11 hören. Nach ca. 2 Stunden endet der Bergzug von Surmeh, der hier ausläuft und eine bequeme
12 Passage darbietet nach der dahinter gelegnen Ebene nach Jesd; aber gleich wieder beginnt
13 ein andrer Rüken sich in derselben Richtung fortzuerheben, dem sich nun noch mehrere
14 vorlagern, wo links Dorf Tschökekessi [KK4 linke K: Tschehilgezi] liegt. Die Ebene wird dadurch nun sehr verengt
15 und da wo die Parallelzüge des Kuh Pul mit dem zuerst hervorstehenden Kuh Tengi tengir [KK4 linke K: nicht]
16 beginnen ca. 1 Pharsach breit. Die Ebene ist hier dicht mit <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_980" xml_id="TidB25386" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Ephedra" data-ana="regID_10.lemID_980" data-content="">EphedrabüschenPL</anchor> bestanden, wie die links
17 hinter den Bergen sich hinziehenden; in dem sich nun verengten Thale <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1223" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">stei</anchor>Tgt die Ebene allmählig,
18 in deren Hintergrunde man aus dem Zuge links einen Berg hervorragen sieht, der von Fern ganz
19 an die Schwyzer Mythen erinnert. Leider mußte ich von Surmeh mit dem sehr ermüdeten
20 Pferde noch weiter reiten nach dem 7 Pharsach fernen Chona Chora [KK4 linke K: Khanekhorra], da die 2 andern Pferde
21 durch Tschepper schon in Beschlag genommen waren. Beim Eintritt in das verengerte Thal
22 erreichte mich die Nacht, doch war es mondhell, eine schöne Nacht, während links die zackigen
23 Formen des Zuges abentheuerlich mit ihren Schatten erschienen. Das Gebirge rechts, die Kuh Pul
24 Kette, besteht aus mehrern, wohl 5 höhern Bergketten, d<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1225" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">e</anchor>Tren jede in der Normalrichtung
25 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_27" xml_id="TidB1235" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">streicht</anchor>T, deren Zug aber von der Breite gesehen nach Nordost – Südwest <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_27" xml_id="TidB1227" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">streicht</anchor>T, auf der Hinterseite
26 das breite Kesselthal von Dehbid [KK4 linke K: Dehbid 8000] bildend. Im Sommer führen daher 4–5 Wege
27 hinter dem Kuh Pul weg in kurzer Distanz nach Schiras. Erst spät in der Nacht wurde Chane
28 Chore [KK4 linke K: Khanekhorra] erreicht, wo ich mich für einige Stunden am Feuer erholte. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2392" xml_id="TidB1230" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Sonntag, 8. März.</anchor>T Ein Dorf ist nicht
29 hier, sondern nur ein aus Stein erbauter <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1232" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">8</anchor>Teckiger Chan, mit einem Tschepperchane daneben.
30 2 Quellen entspringen <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1233" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">hie</anchor>Tr auf diesem Hochplateau, der Chan gehört noch zu Surmeh.
31 Hier mit einem neuen Pferd versehen, gings wieder in der Nacht weiter, ganz allein, obgleich man
32 von Wölfen etc. sprach. Die Ebene erhebt sich immer mehr, bis man endlich in ein
33 hügliges Terrain eintritt. Der Bergzug rechts wird dadurch immer niedriger und endet
34 endlich mit einem hügligen Hochlande, wo derselbe durchritten wird. Schnee bedekte
35 überall die Ebene, ich ließ aber dem Pferde freien Lauf und so war ein Irren nicht
36 möglich. Zum Glük war es eine windstille Nacht, sonst muß die Kälte hier außer-
37 ordentlich sein. Die Nacht hinderte mir alle Beobachtung. Beim Grauen des Morgens
38 ritt ich zu dem sich etwas senkenden Hochplateau [nach?] 5 Pharsach zu Dehbid ein,
39 nur aus einem Steinchan und Tschepperchane bestehend. Schnee war nun nicht
40 mehr vorhanden, wohl hatten sich aber stellenweise tiefe Wassertümpel gesammelt
41 durch das Regenwetter in der vorigen Nacht, während jenseits des Zuges es nur
42 ganz unbedeutend gewesen war.</item>
2 Ortschaften liegen, mit <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_2676" xml_id="TidB25456" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Obstbäume" data-ana="regID_10.lemID_2676" data-content="">ObstbäumenPL</anchor>, während rechts ab in der sich bis Surmeh [KK4 linke K: Surmek]
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5 erreicht, wo das Pferd gewechselt wurde. Der Ort ist ziemlich groß, an der Westseite viele aus
6 Erde aufgeführte Grabcuppeln, daneben ein altes Gemäuer, einem <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1220" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">gro</anchor>Tßen Erd-
7 haufen gleich, aus 2 Abtheilungen bestehend, einem untern größern runden, mit Löchern
8 ringsherum wie Thüren, einem kleinern runden als Aufsatz. Am Morgen hatte es
9 geregnet, aber um Mittag wieder klares warmes Wetter, nur windig, aber derselbe
10 im Rücken. Zu Surmeh gehören 8 solcher ummauerter Dörfer, die zu Abergu? [KK4 linke K: nicht] ge-
11 hören. Nach ca. 2 Stunden endet der Bergzug von Surmeh, der hier ausläuft und eine bequeme
12 Passage darbietet nach der dahinter gelegnen Ebene nach Jesd; aber gleich wieder beginnt
13 ein andrer Rüken sich in derselben Richtung fortzuerheben, dem sich nun noch mehrere
14 vorlagern, wo links Dorf Tschökekessi [KK4 linke K: Tschehilgezi] liegt. Die Ebene wird dadurch nun sehr verengt
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20 Pferde noch weiter reiten nach dem 7 Pharsach fernen Chona Chora [KK4 linke K: Khanekhorra], da die 2 andern Pferde
21 durch Tschepper schon in Beschlag genommen waren. Beim Eintritt in das verengerte Thal
22 erreichte mich die Nacht, doch war es mondhell, eine schöne Nacht, während links die zackigen
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30 2 Quellen entspringen <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1233" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">hie</anchor>Tr auf diesem Hochplateau, der Chan gehört noch zu Surmeh.
31 Hier mit einem neuen Pferd versehen, gings wieder in der Nacht weiter, ganz allein, obgleich man
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33 hügliges Terrain eintritt. Der Bergzug rechts wird dadurch immer niedriger und endet
34 endlich mit einem hügligen Hochlande, wo derselbe durchritten wird. Schnee bedekte
35 überall die Ebene, ich ließ aber dem Pferde freien Lauf und so war ein Irren nicht
36 möglich. Zum Glük war es eine windstille Nacht, sonst muß die Kälte hier außer-
37 ordentlich sein. Die Nacht hinderte mir alle Beobachtung. Beim Grauen des Morgens
38 ritt ich zu dem sich etwas senkenden Hochplateau [nach?] 5 Pharsach zu Dehbid ein,
39 nur aus einem Steinchan und Tschepperchane bestehend. Schnee war nun nicht
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42 ganz unbedeutend gewesen war.</item>
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