Tagebuch_2_06_034
Titel:
Tagebuch_2_06_034
Erwähnte Person:
Erwähnte Orte:
Tihrān, Bāzār
Geonames-ID
Ereignisse:
Tihrān→Teheran - 1867-12-22 (sicher)
Datierung (individuell):
1867-12-22
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Schlagworte:
Tūmān$regID_6.lemID_3078
Babismus$regID_6.lemID_3996
Seitenbereich:
034
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 denn das Werk soll übersetzt sein worden; er soll ganz zornig das Buch
2 bei Seite geworfen haben, aber seit der Zeit die Europäer noch weniger dulden
3 können. Dasselbe sei der Fall mit dem Buche <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3984" xml_id="TidB18836" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Gobineau, Arthur de" data-ana="regID_8.lemID_3984" data-content="">Gobineau’sP</anchor> gewesen.
4 Während meiner Abwesenheit erhielt ich Besuch von <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3985" xml_id="TidB18823" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Piersen, Herr" data-ana="regID_8.lemID_3985" data-content="">PiersenP</anchor>, <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3986" xml_id="TidB18824" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Thomson, Herr" data-ana="regID_8.lemID_3986" data-content="">ThomsonP</anchor>,
5 dem <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3988" xml_id="TidB18826" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dschelaledin Mirsa (..." data-ana="regID_8.lemID_3988" data-content="">Prinzen Dschelaledin MirsaP</anchor> und <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3987" xml_id="TidB18825" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Reymond (Bruder)" data-ana="regID_8.lemID_3987" data-content="">Bruder ReymondP</anchor>.
6 Daß die <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3989" xml_id="TidB18827" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Babis" data-ana="regID_8.lemID_3989" data-content="">Babi’sP</anchor> die fürchterlichsten Qualen ohne Zeichen des Schmerzes erduldeden,
7 schreibt man hier Räucherungen mit Anacardium orientale zu. Auf den <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_3990" xml_id="TidB18828" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tihrān, Bāzār" data-ana="regID_7.lemID_3990" data-content="">Bazar in
8 TeheranO</anchor> wurden <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3989" xml_id="TidB18829" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Babis" data-ana="regID_8.lemID_3989" data-content="">BabisP</anchor> geführt, denen die Brust geöffnet und Lichter [hineingestelt?gesteckt?]
9 waren, die <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1607" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">da</anchor>Trin zu Ende brannten. Aber kein Zeichen des Schmerzes geben sie kund,
10 jeden Europäer oder Christen, der vorüberging, grüßten sie ehrerbietig.
11 Ebenso soll Peganum Harmala, damit eingeräuchert, merkwürdige Hallucination
12 hervorbringen. Den Gedanken, den man solchen Asphixirten [KV: Asphyxie] eingibt, sollen sie
13 monatelang behalten, so bei den <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3989" xml_id="TidB18830" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Babis" data-ana="regID_8.lemID_3989" data-content="">BabisP</anchor>, die vorgeben, nach ihrem Tode in ¼ Stunde wieder
14 aufzuleben. – Das von <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3993" xml_id="TidB18832" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Polak, Jakob Eduard" data-ana="regID_8.lemID_3993" data-content="">Dr. Polak<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Polak, Jakob Eduard" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Polak, Jakob Eduard (* 1818 - † 1891). Arzt, Reisebekanntschaft. GND.
Jakob Eduard Polak (1818-1891) war ein österreichischer Arzt, der ab 1851 für neun Jahre in Persien tätig war. Im Jahr seiner Ankunft gründete er die erste Fakultät für moderne Medizin an der Hochschule Dār al-funūn in Teheran. 1854 verlieh ihm Nāṣir ad-Dīn Šāh für deine Verdienste für das moderne Bildungssystem den Orden des Löwen und der Sonne. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Chefleibarzt des Schahs ernannt, was ihm die Möglichkeit zu ausgedehnten Reisen gab. Polak war der Landessprache mächtig und veröffentlichte mehrere Abhandlungen auf Persisch, darunter das erste moderne Anatomiehandbuch. Nach seiner Rückkehr nach Wien veröffentlichte er 1865 sein Hauptwerk „Persien. Das Land und seine Bewohner. Ethnographische Schilderungen“. Polak war außerdem Mitbegründer der Anthropologischen Gesellschaft, die 1870 in Wien gegründet wurde und deren Vorstandsmitglied er bis zu seinem Tod war. (Gächter, Afsaneh. „Medicine and anthropology. The ‘Ambassador-physician’ Jacob Eduard Polak (1818-1891) as a mediator of modernity in Iran“. In Studies on the Iranian world. II Medieval and modern, herausgegeben von Anna Krasnowolska und Renata Rusek-Kowalska, 329–39. Krakau: Jagiellonian University Press, 2015., S. 329-335) (CK)
Letzte Änderung: 2019-07-03.">P</anchor> gegründete Militärspital ist schon
15 seit 4 Jahren wieder eingegangen, da die Verwaltung in persische Hände überge-
16 gangen war, während dasselbe früher unter <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3993" xml_id="TidB18833" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Polak, Jakob Eduard" data-ana="regID_8.lemID_3993" data-content="">Dr. Polak<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Polak, Jakob Eduard" class="joTeiAfterPopover person_icon" data-content="Polak, Jakob Eduard (* 1818 - † 1891). Arzt, Reisebekanntschaft. GND.
Jakob Eduard Polak (1818-1891) war ein österreichischer Arzt, der ab 1851 für neun Jahre in Persien tätig war. Im Jahr seiner Ankunft gründete er die erste Fakultät für moderne Medizin an der Hochschule Dār al-funūn in Teheran. 1854 verlieh ihm Nāṣir ad-Dīn Šāh für deine Verdienste für das moderne Bildungssystem den Orden des Löwen und der Sonne. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Chefleibarzt des Schahs ernannt, was ihm die Möglichkeit zu ausgedehnten Reisen gab. Polak war der Landessprache mächtig und veröffentlichte mehrere Abhandlungen auf Persisch, darunter das erste moderne Anatomiehandbuch. Nach seiner Rückkehr nach Wien veröffentlichte er 1865 sein Hauptwerk „Persien. Das Land und seine Bewohner. Ethnographische Schilderungen“. Polak war außerdem Mitbegründer der Anthropologischen Gesellschaft, die 1870 in Wien gegründet wurde und deren Vorstandsmitglied er bis zu seinem Tod war. (Gächter, Afsaneh. „Medicine and anthropology. The ‘Ambassador-physician’ Jacob Eduard Polak (1818-1891) as a mediator of modernity in Iran“. In Studies on the Iranian world. II Medieval and modern, herausgegeben von Anna Krasnowolska und Renata Rusek-Kowalska, 329–39. Krakau: Jagiellonian University Press, 2015., S. 329-335) (CK)
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Pers. تومان tūmān: Goldmünze. Ein tūmān enthielt unter Nāṣir ad-Dīn Šāh 3,45 Gramm Gold, geprägt wurden 1-, 2-, 5-, 10-, und 20-tūmān-Münzen. Generell erfreuten sich unter den Kadscharen Goldmünzen geringerer Beliebtheit als Silbermünzen und wurden oft nur zu bestimmten Anlässen geprägt. (Matthee, Rudi, Willem Floor, und Patrick Clawson. The monetary history of Iran. From the Safavids to the Qajars. Iran and the Persianate world. London: Tauris, 2013., S. 228-231; Soucek, Priscilla P. „Coinage of the Qajars. A system in continual transition“. Iranian Studies 34, Nr. 1/4 (2001): 51–87., S. 81) (CK)
Letzte Änderung: 2019-06-11.">K</anchor> monatlich mit
17 Einschluß von Medicinen verwaltet wurde, stiegen die Ausgaben unter den Persern auf
18 300 <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3078" xml_id="TidB18835" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tuman" data-ana="regID_6.lemID_3078" data-content="">Tuman<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tuman" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Tūmān.
Pers. تومان tūmān: Goldmünze. Ein tūmān enthielt unter Nāṣir ad-Dīn Šāh 3,45 Gramm Gold, geprägt wurden 1-, 2-, 5-, 10-, und 20-tūmān-Münzen. Generell erfreuten sich unter den Kadscharen Goldmünzen geringerer Beliebtheit als Silbermünzen und wurden oft nur zu bestimmten Anlässen geprägt. (Matthee, Rudi, Willem Floor, und Patrick Clawson. The monetary history of Iran. From the Safavids to the Qajars. Iran and the Persianate world. London: Tauris, 2013., S. 228-231; Soucek, Priscilla P. „Coinage of the Qajars. A system in continual transition“. Iranian Studies 34, Nr. 1/4 (2001): 51–87., S. 81) (CK)
Letzte Änderung: 2019-06-11.">K</anchor> monatlich. Als daher einst der König dasselbe besuchte und er statt
19 der 25 berechneten Kranken nur ca. 13 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1608" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">in</anchor>T demselben vorfand, <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1610" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">b</anchor>Teschloß er
20 dieser Betrügerei ein Ende zu machen. Als Wache vor demselben wurden 20
21 Soldaten bezahlt; er fand aber nur 1 vor und als er näher untersuchen ließ,
22 wo die übrigen wären, stellte es sich heraus, daß sich dieselben auf den Betten
23 bequem gemacht hatten, mithin gar keine Kranken vorhanden waren.
24 Jetzt geht man wieder mit dem Gedanken um, ein neues einzurichten.
25 Über den <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3996" xml_id="TidB18842" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Babismus" data-ana="regID_6.lemID_3996" data-content="">BabismusK</anchor>. <anchor type="b" ana="regID_N.lemID_60" xml_id="NidB60" class="joTeiKritikPopover-text" title="Z25-38: Übersetztes und paraphrasiertes Zitat" data-ana="" data-content="">1843 lebte zu Schiras ein junger Mann Mirsa
26 Ali Mohammed, kaum 19 Jahre alt. Von der einen Seite ließ man ihn vom Imam
27 Husseïn abstammen, um ihn den Rang und die Prärogative eines Saïd zu sichern,
28 andrerseits leugnete man es. Noch jung zeigte er großen Hang zu religiösen
29 Ideen. Er begnügte sich nicht mit der <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1611" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">A</anchor>Tusübung der religiösen Vorschriften
30 nach der orthodoxen Prozession, aber mit Leidenschaft warf er sich auf die
31 Prüfung der Neuheiten. Er las die Evangelien in den Traductionen der
32 protestantischen Missionäre, conferirte oft mit den Juden von Schiras, machte sich mit
33 den Doctrinen der Guebern bekannt und beschäftigte sich mit einer besondren
34 Vorliebe jener eigenthümlichen Bücher, ein wenig suspect, sehr ge<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB19047" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1613" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">e</anchor>T</anchor>Thrt,
35 selbst gefürchtet, welche die dunkeln Wissenschaften und von der philosophischen
36 Theorie der Nombres handeln. Sehr jung machte er die Pilgerfahrt
37 nach Mekka. Aber statt durch den Anblick der Kaaba zu den wirklichen
38 muselmännischen Ideen zurückgeführt zu werden, versetzte ihn das, was</anchor><span title="Notiz" class="icon_notiz" data-toggle="joTeiKritikPopover" data-content="Gobineau, Arthur de. Les religions et les philosophies dans L’Asie centrale. Paris: Didier, 1866.
S. 142-145 (CK)">N</item>
2 bei Seite geworfen haben, aber seit der Zeit die Europäer noch weniger dulden
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4 Während meiner Abwesenheit erhielt ich Besuch von <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3985" xml_id="TidB18823" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Piersen, Herr" data-ana="regID_8.lemID_3985" data-content="">PiersenP</anchor>, <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_3986" xml_id="TidB18824" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Thomson, Herr" data-ana="regID_8.lemID_3986" data-content="">ThomsonP</anchor>,
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Jakob Eduard Polak (1818-1891) war ein österreichischer Arzt, der ab 1851 für neun Jahre in Persien tätig war. Im Jahr seiner Ankunft gründete er die erste Fakultät für moderne Medizin an der Hochschule Dār al-funūn in Teheran. 1854 verlieh ihm Nāṣir ad-Dīn Šāh für deine Verdienste für das moderne Bildungssystem den Orden des Löwen und der Sonne. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Chefleibarzt des Schahs ernannt, was ihm die Möglichkeit zu ausgedehnten Reisen gab. Polak war der Landessprache mächtig und veröffentlichte mehrere Abhandlungen auf Persisch, darunter das erste moderne Anatomiehandbuch. Nach seiner Rückkehr nach Wien veröffentlichte er 1865 sein Hauptwerk „Persien. Das Land und seine Bewohner. Ethnographische Schilderungen“. Polak war außerdem Mitbegründer der Anthropologischen Gesellschaft, die 1870 in Wien gegründet wurde und deren Vorstandsmitglied er bis zu seinem Tod war. (Gächter, Afsaneh. „Medicine and anthropology. The ‘Ambassador-physician’ Jacob Eduard Polak (1818-1891) as a mediator of modernity in Iran“. In Studies on the Iranian world. II Medieval and modern, herausgegeben von Anna Krasnowolska und Renata Rusek-Kowalska, 329–39. Krakau: Jagiellonian University Press, 2015., S. 329-335) (CK)
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Jakob Eduard Polak (1818-1891) war ein österreichischer Arzt, der ab 1851 für neun Jahre in Persien tätig war. Im Jahr seiner Ankunft gründete er die erste Fakultät für moderne Medizin an der Hochschule Dār al-funūn in Teheran. 1854 verlieh ihm Nāṣir ad-Dīn Šāh für deine Verdienste für das moderne Bildungssystem den Orden des Löwen und der Sonne. Im darauffolgenden Jahr wurde er zum Chefleibarzt des Schahs ernannt, was ihm die Möglichkeit zu ausgedehnten Reisen gab. Polak war der Landessprache mächtig und veröffentlichte mehrere Abhandlungen auf Persisch, darunter das erste moderne Anatomiehandbuch. Nach seiner Rückkehr nach Wien veröffentlichte er 1865 sein Hauptwerk „Persien. Das Land und seine Bewohner. Ethnographische Schilderungen“. Polak war außerdem Mitbegründer der Anthropologischen Gesellschaft, die 1870 in Wien gegründet wurde und deren Vorstandsmitglied er bis zu seinem Tod war. (Gächter, Afsaneh. „Medicine and anthropology. The ‘Ambassador-physician’ Jacob Eduard Polak (1818-1891) as a mediator of modernity in Iran“. In Studies on the Iranian world. II Medieval and modern, herausgegeben von Anna Krasnowolska und Renata Rusek-Kowalska, 329–39. Krakau: Jagiellonian University Press, 2015., S. 329-335) (CK)
Letzte Änderung: 2019-07-03.">P</anchor> für 15 <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_3078" xml_id="TidB18834" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Tuman" data-ana="regID_6.lemID_3078" data-content="">Tuman<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Tuman" class="joTeiAfterPopover keyword_icon" data-content="Tūmān.
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26 Ali Mohammed, kaum 19 Jahre alt. Von der einen Seite ließ man ihn vom Imam
27 Husseïn abstammen, um ihn den Rang und die Prärogative eines Saïd zu sichern,
28 andrerseits leugnete man es. Noch jung zeigte er großen Hang zu religiösen
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30 nach der orthodoxen Prozession, aber mit Leidenschaft warf er sich auf die
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32 protestantischen Missionäre, conferirte oft mit den Juden von Schiras, machte sich mit
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34 Vorliebe jener eigenthümlichen Bücher, ein wenig suspect, sehr ge<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB19047" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB1613" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">e</anchor>T</anchor>Thrt,
35 selbst gefürchtet, welche die dunkeln Wissenschaften und von der philosophischen
36 Theorie der Nombres handeln. Sehr jung machte er die Pilgerfahrt
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38 muselmännischen Ideen zurückgeführt zu werden, versetzte ihn das, was</anchor><span title="Notiz" class="icon_notiz" data-toggle="joTeiKritikPopover" data-content="Gobineau, Arthur de. Les religions et les philosophies dans L’Asie centrale. Paris: Didier, 1866.
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