Tagebuch_2_04_053
Titel:
Tagebuch_2_04_053
Erwähnte Orte:
Dinawer (District)
Geonames-ID
Husseinabad (bei Dinawer) Geonames-ID
Hodscher Geonames-ID
Dalachani (Darreh-ye Dālākhānī) Geonames-ID
Bisutun Geonames-ID
Husseinabad (bei Dinawer) Geonames-ID
Hodscher Geonames-ID
Dalachani (Darreh-ye Dālākhānī) Geonames-ID
Bisutun Geonames-ID
Koordinaten:
47.62306,34.70146 (ö.L/n.B, WGS84, Dezimalgrad)
Datierung (individuell):
1867-10-09
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Schlagworte:
Derbent$regID_6.lemID_4542
Seitenbereich:
053
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 rechten Ufer aufwärts geht der Hauptweg; wir reiten aber auf dem linken Ufer, wo der Weg
2 schattig ist und befinden uns nun mit dem Eintritt in den <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_4542" xml_id="TidB30151" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Derbent" data-ana="regID_6.lemID_4542" data-content="">DerbentK</anchor> im Territorium
3 von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8701" xml_id="TidB29918" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dinawer (District)" data-ana="regID_7.lemID_8701" data-content="">DinawerO</anchor>; viel Wildschweine hausen im Gebüsch; Eisvögel, arukapenn
4 genannt, so wie wilde Tauben, kawuterr, und große Rephühner, durrahdsch,
5 zeigen sich häufig. Im Flusse voller grüner Algen häufig Potamog. natans, Ceratophyllum,
6 Myriophyll. spic., Zanichellia, Chara Arten, Batrachium aquatile.
7 Zwischen dem Weidegebüsch schlingt sich wilder Wein in der rothen herbstlichen Färbung
8 der Blätter empor und Feigengestrüpp lebt an den Felsen, wo auch eine Artemisia,
9 die schöne Campanula serotina, Silene viridis sich zeigen. Aus der Felswand
10 tritt rechts eine klare Quelle hervor. ½ 10 liegt <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8711" xml_id="TidB29919" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Husseinabad (bei Din..." data-ana="regID_7.lemID_8711" data-content="">HusseinabadO</anchor> [KK3: Hosseinâbâd] am rechten Ufer,
11 während etwas aufwärts am linken Ufer eine 2te Quelle des crystallklaren Wassers entspringt,
12 aus den darüber sich erhebenden Felsplatten hervortretend. Zu einer Inschrift
13 wäre diese schon von Natur dazu geschaffne Felsplatte ganz geeignet, ich konnte
14 aber nichts entdecken. In gräßlicher Wildheit ragt hier der Fels rechts
15 über uns empor, als wäre er durch Blitz zerschmettert, senkrecht von der Spitze bis
16 zum Fuß. Bei ca. 250 Schritt Entfernung zeigte der Gipfel <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5325" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">des <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8712" xml_id="TidB29920" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Hodscher" data-ana="regID_7.lemID_8712" data-content="">HodscherO</anchor></anchor>T den Winkel 50°. Auf dem rechten Ufer
17 ist zeigen sich Reste der alten Straße, denn dort ist der Weg durch <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB5328" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">in</anchor>T die Felsen
18 gehauen. Richtung des Thales Ostnordost. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB5329" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Etwas</anchor>T weiter aufwärts wird es plötzlich licht,
<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_14" xml_id="TidB5331" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">19 man tritt aus dem Gebüsch heraus und die senkrechten Felsabstürze am rechten Ufer machen
20 allmählig abfallenden Lehnen Platz; doch der <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8712" xml_id="TidB29921" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Hodscher" data-ana="regID_7.lemID_8712" data-content="">HodscherO</anchor> behält noch
21 seine Steilheit. In der Ferne zeigt sich vor uns das Hochgebirge <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_4172" xml_id="TidB29922" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dalachani" data-ana="regID_7.lemID_7704" data-content="">Dalachani<span data-toggle="joTeiAfterPopover" title="Dalachani" class="joTeiAfterPopover ort_icon" data-content="Darra-yi Dālāḫānī, Gebirge, GEONAMES.
Letzte Änderung: 2019-05-29.">O</anchor> [KK3: K. Dalakhani, KK3 unten rechts: Kuhi Dalakhani] in 230.
22 Hier reiten wir nun wieder zum rechten Ufer hinüber, wo man sogleich den
23 über dem Wege befindlichen Eingang zu einer großen Höhle bemerkt. Ein wenig
24 aufwärts sieht man dicht am Wege die Felsen ausgehauen, als hätten
25 Sculpturen sollen angebracht werden; an ihrem Fuße zeigt sich eine niedrige</anchor>T
26 syclopische Mauer ganz der von <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_554" xml_id="TidB29923" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Bisutun" data-ana="regID_7.lemID_554" data-content="">BisutunO</anchor> gleich, auf der eine Terrasse
27 vor den Felsen errichtet ist; aber nirgends eine Spur von Schrift oder
28 Sculptur, obgleich der ganze Engpaß mit seinen aus den Felsplatten hervor-
29 tretenden Quellen wie dazu geschaffen erscheint. Hier hätte ich Unglück
30 haben können, eine Kartusche wollte nicht in die kleine Flinte gehen, ich
31 wollte sie forciren, sie geht los und verletzte mich mir die Augen
32 und färbte das Gesicht schwarz vom Pulver, was so tief eindrang, daß es
33 nie ganz verschwinden wird. Ich war so geblendet und betäubt, daß ich
34 einige Stunden unter einem Baum liegen mußte und schlief, ehe ich an die
35 Fortsetzung des Weges denken konnte. Am Ausgang des <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_4542" xml_id="TidB30153" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Derbent" data-ana="regID_6.lemID_4542" data-content="">DerbentK</anchor> führt</item>
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6 Myriophyll. spic., Zanichellia, Chara Arten, Batrachium aquatile.
7 Zwischen dem Weidegebüsch schlingt sich wilder Wein in der rothen herbstlichen Färbung
8 der Blätter empor und Feigengestrüpp lebt an den Felsen, wo auch eine Artemisia,
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12 aus den darüber sich erhebenden Felsplatten hervortretend. Zu einer Inschrift
13 wäre diese schon von Natur dazu geschaffne Felsplatte ganz geeignet, ich konnte
14 aber nichts entdecken. In gräßlicher Wildheit ragt hier der Fels rechts
15 über uns empor, als wäre er durch Blitz zerschmettert, senkrecht von der Spitze bis
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29 tretenden Quellen wie dazu geschaffen erscheint. Hier hätte ich Unglück
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31 wollte sie forciren, sie geht los und verletzte mich mir die Augen
32 und färbte das Gesicht schwarz vom Pulver, was so tief eindrang, daß es
33 nie ganz verschwinden wird. Ich war so geblendet und betäubt, daß ich
34 einige Stunden unter einem Baum liegen mußte und schlief, ehe ich an die
35 Fortsetzung des Weges denken konnte. Am Ausgang des <anchor type="b" ana="regID_6.lemID_4542" xml_id="TidB30153" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Derbent" data-ana="regID_6.lemID_4542" data-content="">DerbentK</anchor> führt</item>
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