Tagebuch_2_03_069
Titel:
Tagebuch_2_03_069
Besuchte Orte:
Pendschwin
Busau
Pendschwin
Busau
Pendschwin
Ereignisse:
Pendschwin - 1867-08-12 (sicher) [von westlich von Pendschwin kommend]
Pendschwin - 1867-08-13 (sicher) [weiter Richtung Südost bis zum Hauromanberg; Busar in KK3 abseits der Route]
Busau - 1867-08-13 (sicher) [weiter Richtung Südost bis zum Hauromanberg; Busar in KK3 abseits der Route]
Datierung (individuell):
1867-08-12
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Seitenbereich:
069
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 Ende der Plaine erheben sich wieder lange hohe Gebirgszüge, allein Niemand von
2 der Carawane konnte mir die Namen nennen. Dem Kyzyldschitschai waren wir
3 auf 10 Minuten links nahe gekommen, der dann aber links, wir rechts gehen. Die Sonne
4 brannte heiß, als wir endlich vor Pendschwin ankamen. Der ca. 150 Häuser mit platten
5 Dächern zählende Ort ist durch die passirenden Carawanen ziemlich belebt und hat einen
6 kleinen Bazar für die nothdürftigen Gegenstände. Statt der Hofmauern hat jedes Haus
7 einen 10–12‘ hohen geflochtnen Holzzaun, denn Holz gibt’s genug. Der Winter ist
8 sehr streng, 6–7 Monate soll der Schnee liegen bleiben, während dessen alle Communication
9 gehemmt ist und jeder am Feuer bleibt. Für das Vieh sieht man überall getrocknetes Gras in
10 Schobern aufgespeichert. Die nomadisirenden Dschahfkurden sind dann in [Germian?].
11 Die um den Ort herum sich ziehenden Hügel sind bedeckt mit Gesträuch von Rhus Typhinus,
12 Cornus sanguinea, auch Wein cult., aber erst später reif; in den Obstpflanzungen
13 bemerkt man in Menge Äpfel und Birnen, auch Quitten und Apricosen. Ein neben
14 dem Orte fließender Bach enthielt Mentha sylv. fl. viol. und alba, Stachys spect. af. fl. alb.,
15 Lythrum Salicaria, Epilob. Tournefortii und hirsutum incan., Cucubalus baccifer,
16 eine große Inula[?], eine schöne Achillea, Polygon. amphib. und avicul. af., Chenop.
17 urbic. und opulifol., Amannia Caspia; Rosa Eglanteria und canina, Galium
18 Mollugo af., Pyrethrum Matricaria in Menge; ein Onopordon, Prunella vulgaris,
19 Campanula rapunculoides Trachelium, Eryngium paniculatum, Fraxinus als Baum.
20 Plantago major und Lagopus af., 2 Bryonia, eine bereift, Beeren in Trauben,
21 Pulicaria <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB3861" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">v</anchor>Tulgaris; Scrophularia Hoppii, Linaria lutea, Scrophularia in Frucht.
22 Chenop. Botrys, Lotus [..ni..?], Sonchus olerac. glandul., Xanthium antiquor.
23 Bei dem erst seit 14 Tagen hier befindlichen Mudir [HS: leitender Verwaltungsbeamter im Osmanischen Reich] von Sulimania stieg ich ab, aber es
24 war kein Quartier da zu finden, so daß wir im Backhause Platz nehmen mußten.
25 Beim Einlegen der Pflanzen wurde <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB3862" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">die</anchor>T Pflanzenscheere von einem Kurden gestohlen.
26 Mit Mühe brachten wir den Mudir dazu, uns essen zu senden. Gerste und alles
27 Essen war theuer wegen der vielen Carawanen. Abends 7 Uhr wurde aufgebrochen.
28 Das Wasser kochte bei 94 ½°. Früher soll Zeribar [KK3: S. Zeribar, See] Sämenusochra geheißen haben.
29 Dinstag, 13. August Hinter dem Dorfe führt der Weg aufwärts, bald auf- bald abwärts auf
30 nicht besonders gutem Wege, denn wir hatten die Carawanenstraße verlassen und waren rechts
31 abgebogen. Immer höher führte der Weg, bis wir gen Mitternacht auf einem hohen Berge <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2392" xml_id="TidB3866" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Chrisian</anchor><anchor class="joTeiKritikPopover-text" ana="regID_15.lemID_2392" data-ana="" ></anchor>T
32 ankamen, der ebenfalls dicht mit Eichen etc. bestanden war. Im Thale leuchteten die
33 Feuer der campirenden Kurden, welches von den hohen Felsengebirgen des hier beginnenden
34 Hauroman [KK3: Awromân-Daghlari] begrenzt wird. Links abwärts reitend, kommen wir durch das Dorf [Bus<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB3864" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">au</anchor>T?] [KK3: Bûzâr??],
35 jetzt lauter Hütten aus Zweigen errichtet. Unten im Thale wurde ein Bach durchritten,
36 der zum Tschakan <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB3867" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">?</anchor>T [KK3 kleine unten links: Tschakan Su] geht. Der Weg führt nun links aufwärts, wo am Anfang des Hauroman
37 ein Kurdenzeltlager war. Dieser Hauromanberg wird umritten, wobei wir die Quellen</item>
2 der Carawane konnte mir die Namen nennen. Dem Kyzyldschitschai waren wir
3 auf 10 Minuten links nahe gekommen, der dann aber links, wir rechts gehen. Die Sonne
4 brannte heiß, als wir endlich vor Pendschwin ankamen. Der ca. 150 Häuser mit platten
5 Dächern zählende Ort ist durch die passirenden Carawanen ziemlich belebt und hat einen
6 kleinen Bazar für die nothdürftigen Gegenstände. Statt der Hofmauern hat jedes Haus
7 einen 10–12‘ hohen geflochtnen Holzzaun, denn Holz gibt’s genug. Der Winter ist
8 sehr streng, 6–7 Monate soll der Schnee liegen bleiben, während dessen alle Communication
9 gehemmt ist und jeder am Feuer bleibt. Für das Vieh sieht man überall getrocknetes Gras in
10 Schobern aufgespeichert. Die nomadisirenden Dschahfkurden sind dann in [Germian?].
11 Die um den Ort herum sich ziehenden Hügel sind bedeckt mit Gesträuch von Rhus Typhinus,
12 Cornus sanguinea, auch Wein cult., aber erst später reif; in den Obstpflanzungen
13 bemerkt man in Menge Äpfel und Birnen, auch Quitten und Apricosen. Ein neben
14 dem Orte fließender Bach enthielt Mentha sylv. fl. viol. und alba, Stachys spect. af. fl. alb.,
15 Lythrum Salicaria, Epilob. Tournefortii und hirsutum incan., Cucubalus baccifer,
16 eine große Inula[?], eine schöne Achillea, Polygon. amphib. und avicul. af., Chenop.
17 urbic. und opulifol., Amannia Caspia; Rosa Eglanteria und canina, Galium
18 Mollugo af., Pyrethrum Matricaria in Menge; ein Onopordon, Prunella vulgaris,
19 Campanula rapunculoides Trachelium, Eryngium paniculatum, Fraxinus als Baum.
20 Plantago major und Lagopus af., 2 Bryonia, eine bereift, Beeren in Trauben,
21 Pulicaria <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB3861" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">v</anchor>Tulgaris; Scrophularia Hoppii, Linaria lutea, Scrophularia in Frucht.
22 Chenop. Botrys, Lotus [..ni..?], Sonchus olerac. glandul., Xanthium antiquor.
23 Bei dem erst seit 14 Tagen hier befindlichen Mudir [HS: leitender Verwaltungsbeamter im Osmanischen Reich] von Sulimania stieg ich ab, aber es
24 war kein Quartier da zu finden, so daß wir im Backhause Platz nehmen mußten.
25 Beim Einlegen der Pflanzen wurde <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB3862" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">die</anchor>T Pflanzenscheere von einem Kurden gestohlen.
26 Mit Mühe brachten wir den Mudir dazu, uns essen zu senden. Gerste und alles
27 Essen war theuer wegen der vielen Carawanen. Abends 7 Uhr wurde aufgebrochen.
28 Das Wasser kochte bei 94 ½°. Früher soll Zeribar [KK3: S. Zeribar, See] Sämenusochra geheißen haben.
29 Dinstag, 13. August Hinter dem Dorfe führt der Weg aufwärts, bald auf- bald abwärts auf
30 nicht besonders gutem Wege, denn wir hatten die Carawanenstraße verlassen und waren rechts
31 abgebogen. Immer höher führte der Weg, bis wir gen Mitternacht auf einem hohen Berge <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2392" xml_id="TidB3866" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">Chrisian</anchor><anchor class="joTeiKritikPopover-text" ana="regID_15.lemID_2392" data-ana="" ></anchor>T
32 ankamen, der ebenfalls dicht mit Eichen etc. bestanden war. Im Thale leuchteten die
33 Feuer der campirenden Kurden, welches von den hohen Felsengebirgen des hier beginnenden
34 Hauroman [KK3: Awromân-Daghlari] begrenzt wird. Links abwärts reitend, kommen wir durch das Dorf [Bus<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB3864" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">au</anchor>T?] [KK3: Bûzâr??],
35 jetzt lauter Hütten aus Zweigen errichtet. Unten im Thale wurde ein Bach durchritten,
36 der zum Tschakan <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_834" xml_id="TidB3867" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">?</anchor>T [KK3 kleine unten links: Tschakan Su] geht. Der Weg führt nun links aufwärts, wo am Anfang des Hauroman
37 ein Kurdenzeltlager war. Dieser Hauromanberg wird umritten, wobei wir die Quellen</item>
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