Tagebuch_2_02_010
Titel:
Tagebuch_2_02_010
Ereignisse:
Dara - 1867-04-14 (sicher)
Datierung (individuell):
1867-04-14
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Seitenbereich:
010
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 Im Hofe der Moschee lagen noch einige schöne Säulencapitäle, oben 4eckig ausgeschweift, an den
2 Seiten rund mit herabhängenden Ringen. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_15" xml_id="TidB7888" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T Einige mächtige Kalksteinsäulen liegen am Flußufer
3 von 10‘ Länge und 82 eines Maaßes Durchmesser. Westlich von der Stadt liegen die großen Steinbrüche,
4 in denen viele Grabnischen eingehauen sind, von denen manche verzirt sind mit Bogen über den
5 Eingängen oder Säulennachahmung, mit Sternen darüber oder einzelnen Kreuzen. Der ganze
6 Kalksteinberg ist mit solchen Höhlen erfüllt, namtlich zeigen sich aber am Fuße des Berges einige mächtige
7 Grotten; neben einer war in Felsen eine griechische sehr verwitterte Inschrift: <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7889" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[griechische Schriftzeichen]</anchor>T
8 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7890" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[griechische Schriftzeichen]</anchor>T etc. Viele dieser stehen durch Gänge miteinander in Verbindung. An einem
9 der Felsen war ein einst sehr schönes Portal mit fein verzierten Bogen, das zu beiden Seiten
10 über dem Eingang 2 Sculpturen zeigte, von denen die rechte aber ganz unkenntlich ist, eine
11 stehende Frau vor einer Gruppe Kinder ? Die linke hat ebenfalls sehr gelitten; sie stellt
12 einen Engel ? dar, der einen Gegenstand wie ein Kind in den Händen vor sich hat und auf eine
13 Gruppe Todtenköpfe mit Gebeinen zueilt. Kleine Engel strecken ihre Arme wie abnehmend
14 gegen den Engel aus.
15 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_40" xml_id="TidB7893" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T
16 Das Innere zeigt ein großes Gewölbe mit ringsum führenden Bogengang, über dem
17 sich ein zweiter Rundgang in Bogen befand. Vielleicht ehemals eine Kirche? Über dem Eingange
18 befinden sich zu beiden Seiten in den schroffen Felswänden Grabnischen eingehauen,
19 davon die eine mit verzierten <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB7894" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">B</anchor>Togeneingang und Stern darüber. In diesen großen Höhlen
20 haben sich jetzt Kurdenfamilien angesiedelt. An einem der Felsen war <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7895" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[arabische Schriftzeichen]</anchor>T,
21 an einem andern <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_40" xml_id="TidB7896" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T, an Grotten waren <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7897" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T. An einem der Felsen war auch ein kleiner
22 Dom eingehauen. Nicht selten sieht man in den Felsen viereckig eingehaune Gräber.
23 Der Friedhof befindet sich ebenfalls auf dieser Seite, mit entweder flachen Grabsteinen bedekt,
24 die meist mit † versehen sind, oder sie sind dachförmig nach oben spitz ausgehauen, an den 4 Enden
25 mit einem Knopf versehen. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_15" xml_id="TidB7898" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T Auf der Ostseite der Stadt ist ein 8eckiges neues Grabmausoleum
26 auf den Resten der Stadtmauer erbaut; in dessen Nähe finden sich auf den platten Kalkfelsen
27 eine Menge runder Eindrücke, wie Siegelabdrücke erscheinend, die das Volk für Inschriften
28 hält; es sind aber versteinerte Thiere; überhaupt zeigt das Kalkgestein viele Verwittrungen, was oft
29 wie Inschriften aussieht. An der Nordseite der Stadt fließt der Fluß in einem ca. 200 Schritt breiten
30 Thale, gut cultivirt. An der Südseite außerhalb der Stadt sind noch Reste von Gebäuden sichtbar,
31 namtlich eines zeigt noch stehende Mauern, mit Mauern späterer Arbeit, kleine unregelmäßige Steine.
32 Eine verdeckte Wasserleitung führt von der Stadt aus zu ihr, vielleicht eine Vorfeste. Noch viele
33 Reste von Mauern sind hier längs der Flüsse sichtbar, bis zu dem Hügel von Ambar, ½ Stunde
34 lang. Mehrere Mühlen sind hier abwärts angebracht, so eine in de<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB7899" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">r</anchor>T Ruine eines alten
35 Gebäudes nebst hohe Mauerrest am Fuße des Hügels, auf dem sich die Kirche
36 Ambar erhebt. Das Gebäude ist noch fast vollkommen erhalten, leider durch die elenden
37 Häuser der sich hier angesiedelt habenden Kurden fast ganz unzugänglich, die dieselbe ganz umgeben.</item>
2 Seiten rund mit herabhängenden Ringen. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_15" xml_id="TidB7888" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T Einige mächtige Kalksteinsäulen liegen am Flußufer
3 von 10‘ Länge und 82 eines Maaßes Durchmesser. Westlich von der Stadt liegen die großen Steinbrüche,
4 in denen viele Grabnischen eingehauen sind, von denen manche verzirt sind mit Bogen über den
5 Eingängen oder Säulennachahmung, mit Sternen darüber oder einzelnen Kreuzen. Der ganze
6 Kalksteinberg ist mit solchen Höhlen erfüllt, namtlich zeigen sich aber am Fuße des Berges einige mächtige
7 Grotten; neben einer war in Felsen eine griechische sehr verwitterte Inschrift: <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7889" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[griechische Schriftzeichen]</anchor>T
8 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7890" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[griechische Schriftzeichen]</anchor>T etc. Viele dieser stehen durch Gänge miteinander in Verbindung. An einem
9 der Felsen war ein einst sehr schönes Portal mit fein verzierten Bogen, das zu beiden Seiten
10 über dem Eingang 2 Sculpturen zeigte, von denen die rechte aber ganz unkenntlich ist, eine
11 stehende Frau vor einer Gruppe Kinder ? Die linke hat ebenfalls sehr gelitten; sie stellt
12 einen Engel ? dar, der einen Gegenstand wie ein Kind in den Händen vor sich hat und auf eine
13 Gruppe Todtenköpfe mit Gebeinen zueilt. Kleine Engel strecken ihre Arme wie abnehmend
14 gegen den Engel aus.
15 <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_40" xml_id="TidB7893" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T
16 Das Innere zeigt ein großes Gewölbe mit ringsum führenden Bogengang, über dem
17 sich ein zweiter Rundgang in Bogen befand. Vielleicht ehemals eine Kirche? Über dem Eingange
18 befinden sich zu beiden Seiten in den schroffen Felswänden Grabnischen eingehauen,
19 davon die eine mit verzierten <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB7894" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">B</anchor>Togeneingang und Stern darüber. In diesen großen Höhlen
20 haben sich jetzt Kurdenfamilien angesiedelt. An einem der Felsen war <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7895" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[arabische Schriftzeichen]</anchor>T,
21 an einem andern <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_40" xml_id="TidB7896" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T, an Grotten waren <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_16" xml_id="TidB7897" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T. An einem der Felsen war auch ein kleiner
22 Dom eingehauen. Nicht selten sieht man in den Felsen viereckig eingehaune Gräber.
23 Der Friedhof befindet sich ebenfalls auf dieser Seite, mit entweder flachen Grabsteinen bedekt,
24 die meist mit † versehen sind, oder sie sind dachförmig nach oben spitz ausgehauen, an den 4 Enden
25 mit einem Knopf versehen. <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_15" xml_id="TidB7898" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">[Zeichnung]</anchor>T Auf der Ostseite der Stadt ist ein 8eckiges neues Grabmausoleum
26 auf den Resten der Stadtmauer erbaut; in dessen Nähe finden sich auf den platten Kalkfelsen
27 eine Menge runder Eindrücke, wie Siegelabdrücke erscheinend, die das Volk für Inschriften
28 hält; es sind aber versteinerte Thiere; überhaupt zeigt das Kalkgestein viele Verwittrungen, was oft
29 wie Inschriften aussieht. An der Nordseite der Stadt fließt der Fluß in einem ca. 200 Schritt breiten
30 Thale, gut cultivirt. An der Südseite außerhalb der Stadt sind noch Reste von Gebäuden sichtbar,
31 namtlich eines zeigt noch stehende Mauern, mit Mauern späterer Arbeit, kleine unregelmäßige Steine.
32 Eine verdeckte Wasserleitung führt von der Stadt aus zu ihr, vielleicht eine Vorfeste. Noch viele
33 Reste von Mauern sind hier längs der Flüsse sichtbar, bis zu dem Hügel von Ambar, ½ Stunde
34 lang. Mehrere Mühlen sind hier abwärts angebracht, so eine in de<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB7899" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">r</anchor>T Ruine eines alten
35 Gebäudes nebst hohe Mauerrest am Fuße des Hügels, auf dem sich die Kirche
36 Ambar erhebt. Das Gebäude ist noch fast vollkommen erhalten, leider durch die elenden
37 Häuser der sich hier angesiedelt habenden Kurden fast ganz unzugänglich, die dieselbe ganz umgeben.</item>
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