[ 1231 ] [Ertzb(ischof) S...
[ 1231 ] [Ertzb(ischof) Sigfriede(n) III. zu Meintz sol der Apt zum Reinhartsbrunn geld geben.] [Thut denselben in bann.] [Stäupt den Apt zur poenitentz zu Erffurt mit ruthe wird aber von landgraf Cunrade[n] aus dem Thum gejagt.] Werck stellete,) in Teütschland publicirt. Von welchem bann sich wiederumb loß zumachen, der Keiser zwar folgends Jahrs 1228. seine armee wieder dieselbige feinde in Asien führete, muste aber demnoch erfahren, wie ihm inmittelst der untrewe Pabst beides das Pilnerland in Italien nahm, und seinnen[!] ihm nachgehenden succurs den Paß absch [..] dt. Doch lieferte Er anno 1230. dem Pabst 120000 untzen goldes in seine so genante Apostolische Cammer, und erhielt damit die absolution. Da der Pabst nu so scharrete und pochte, gedachte sein Knecht in Teütschland, besagter Ertzbischoff Sigfrid, er wolte dergleichen thun. Belegte seine unterhabende stiffter u(nd) Klöster mit schatzungen, und forderte auch vom Apt zum Reinhardsbrunn in Türigen[!], da er ohne das keine Zehenden zu heben hatte, eine summa geldes. Der Apt zeigte solche Meintzische Newerung u(nd) Anmuthung seinem Herrn Landgrafen Cunraden an: (dan(n) der regierende H(ei)l(ige) Landgaf Ludwig III. war, wie bald erzehlt sol werden, mit nach dem gelobten lande gezogen.) Dieser aber verbot es dem Apt bey Verlust seiner gnaden, daß er dem Bischoffe nicht das geringste solte geben, denn er solch Kloster, da d(as) Landgräfliche Erbbegräbniß were von ihm ohnbeschwerdet erhalten wolte. Der von Meintz aber, wie er nichts vom Apte bekam, thäte ihn in bann, und war in gefahr solcher fetten prælatur. Seine freünde riethen ihm, er solte sehen, wie er aus dem bann sich wider herauswickeln möchte, und einen gnädigen Bischoff bekom(m)en. Der gute Herr selbst wolte gern Apt bleiben; demütigte sich vor den Bischoff und entschuldigte sich, wie er wuste: und bat ümb gnädigsten Ablaß. Der Bischoff kam gen Erffurt: ließ sich erbitten, daß er ihn des banns loß sprach, doch so ferne, daß er sich von ihm selbsten mit ruthen solte streichen laßen, und zwar drey tage aneinander. Der Apt kont nichts draus machen, sondern gab sich in die Buße. Was solte aber geschehen? Landgraf Cunrad kömpt mit seinen Dienern gen Erffurt geritten, willens dahin durch, und ferner auf Eisenach zu seinem bruder Landgraf Henrichen sich zubegeben: geht folgends morgends, ehe er fort reiset, auf den berg, in dem Thum Mariæ, die Meße zuvor zu hören. Zu dem kömpt gleich der Apt durch den Creützgang her: hat den rücken entblößet: trägt sich mit büschel ruthen an beiden armen: wil damit in die Kirche, daß ihn der Bischoff darmit im Chor vollends zu recht absolviren sol. Des Fürsten Diener einer ersieht u(nd) kennet ihn, erzehlt es seinem Herrn. Der laüft hinein in das Chor: trifft den armen tropfen seinen Apt an, und sieht, wie der Bischoff da sitzt, jener aber auf den Knien vor ihn liegt, u(nd)