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Doppelbildnis Johann Friedrich I. Kurfürst von Sachsen und Sibylle von Jülich-Cleve-Berg
Doppelbildnis Johann Friedrich I. Kurfürst von Sachsen und Sibylle von Jülich-Cleve-Berg
Abb.: G. Grond
CC BY-NC 4.0
Rechteinhaber: Friedrich-Schiller-Universität Jena: Kustodie

Doppelbildnis Johann Friedrich I. Kurfürst von Sachsen und Sibylle von Jülich-Cleve-Berg

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Beschreibung

Kleinformatige Kupfertafel, auf der Johann Friedrich I und seine Gemahlin Sibylla von Jülich-Cleve-Berg als Bildnispaar zu sehen sind.
In dem Doppelbildnis ist der sächsische Kurfürst im Brustbild zusehen, bekleidet mit einem schweren, pelzbesetztem Mantel über dem Wams; das Barett hat er abgenommen und hält es vor seinen Oberkörper. Ihm gegenüber und zugewandt erscheint seine Gattin im Hüftbild, die Arme vor dem Bauch sind locker verschränkt. Sie trägt ein prächtiges Gewand und zahlreiche Schmuckstücke; ihre Haare sind verborgen unter einer enganliegenden Haube, auf der noch ein schräg sitzendes Barett mit Putz aufsitzt.

Das wohl aus dem 17. Jahrhundert stammende Doppelporträt geht auf Einzelporträts des Herrscherpaares zurück, die 1535 von Cranach d. Ä. geschaffen wurden und sich heute im Gothaer Schlossmuseum befinden. Diese müssen dem unbekannten Kopist vermittelt durch Zeichenvorlagen, Druckgrafiken oder aus eigener Anschauung bekannt gewesen sein, da er sich besonders in der Figur Friedrich des Großmütigen sehr genau an die Vorlage gehalten hat. Ebenso bei der Kleidung der Kurfürstin: dort sind am Kragen und in den Bändern der Haube Buchstaben erkennbar und das Motto Johann Friedrich I ALS IN EREN („Alles in Ehren“) bilden.

Doch zeigt das Jenaer Doppelbildnis auch leichte Abwandlungen von der Gothaer Vorlage: So gibt der Maler Sibylle von Cleve eine schwere goldene Gliederkette hinzu, die sie auf späteren Darstellung trägt (bspw. Sammlung Kisters, Kreuzlingen). Außerdem sind die Inschriften, die Johann Friedrich als Kurfürst und als Herzog von Sachsen bzw. Sibylla als seine Gemahlin ausweisen, eine Zutat des Kopisten.