Tagebuch_2_04_013
Titel:
Tagebuch_2_04_013
Erwähnte Person:
Besuchte Orte:
Dschuankärrä Kurden (Stammeslager)
Dschuankärrä Kurden (Stammeslager)
Pirchirre (ein Gipfel des Schahu)
Dschuankärrä Kurden (Stammeslager)
Pirchirre (ein Gipfel des Schahu)
Erwähnte Orte:
Pawaweg
Geonames-ID
Pawa Geonames-ID
Schahu Geonames-ID
Pirchirre (ein Gipfel des Schahu) Geonames-ID
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Schahu Geonames-ID
Pirchirre (ein Gipfel des Schahu) Geonames-ID
Ereignisse:
Dschuankärrä Kurden (Stammeslager) - 1867-09-10 (sicher) [auf dem Schahu unterwegs aus Richtung Dschuanro kommend]
Dschuankärrä Kurden (Stammeslager) - 1867-09-11 (sicher)
Pirchirre (ein Gipfel des Schahu) - 1867-09-11 (sicher)
Datierung (individuell):
1867-09-10
Objekttyp:
Handschriften
Projektklassifikation:
Haussknecht Reisetagebuch
Seitenbereich:
013
Besitzende Institution/Datengeber:
tei_body$<item n="main">1 eine Metamorphose der Eicheln in stachlige Köpfe. Die Früchte der Wallone waren noch nicht ganz
2 entwickelt. Nur Gebüsch bedeckt die Abhänge, erst weiter hinauf, von den Dörfern
3 weiter entfernt, sind alle Abhänge mit Bäumen bestanden. Auch hier sah man
4 alle Pistacienbäume mit kleinen Thongefäßen beklebt zum Ansammeln des Sakkis.
5 Pyrus Syriaca erblickt man häufig als Baum, mit Früchten dicht bedeckt. Die
6 gegen die Ebne zu sind meist <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB4772" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">g</anchor>Tanz kahl geworden, da man ohne Schonung alles
7 niederhaut districtweise, wodurch natürlich der junge Ausschlag vertrocknet und
8 die Gegend immer waldleerer wird. Die Abhänge sind alle gut mit Graswuchs bedeckt,
9 namtlich fällt Zoegea Leptaurea durch ihre <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB4773" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">M</anchor>Tenge auf. Cerasus Helleluk, Amygdal. orient.
10 Acer monsp.; Loranthus europ. zeigte sich auch hier häufig, mit adstringirendem Geschmack. Ein kleines
11 Dorf lag links in einem der Bergthäler. <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1900" xml_id="TidB12235" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Gundelia Tourneforti..." data-ana="regID_10.lemID_1900" data-content="">Gundelia Tournef.PL</anchor> häufig, im Frühjahr deren Sprossen
12 mit Sauermilch etc. gegessen, ähnlich dem Spargel, arabisch <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1901" xml_id="TidB12236" data-toggle="joTeiPopoverh" title="sissi" data-ana="regID_10.lemID_1901" data-content="">sissi</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1901" data-ana="regID_10.lemID_1901" >PL</anchor> [HS: Issa Bey 1930, S. 168, Nr. 5: Sesbania aegyptiaca Pers. sīsī], kurdisch <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1677" xml_id="TidB12237" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Känker, känker" data-ana="regID_10.lemID_1677" data-content="">känkär</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1677" data-ana="regID_10.lemID_1677" >PL</anchor> genannt.
13 Lathyrus chlorosep. häufig an Rubushecken. Auf dem <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8525" xml_id="TidB29467" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pawaweg" data-ana="regID_7.lemID_8525" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_7.lemID_5044" xml_id="TidB21268" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pawa" data-ana="regID_7.lemID_5044" data-content="">PawaO</anchor>wegeO</anchor> überreiten wir mehrere
14 dieser bewaldeten Vorberge, alle mit dunkelrother Erde und kommen nach ca. [9?] Stunden Weges
15 in der Nacht im Lagerplatze der <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_5058" xml_id="TidB21269" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kurden, Dschuankärrä" data-ana="regID_8.lemID_5058" data-content="">Dschuankärrä KurdenP</anchor> an, wo wir bis Mitternacht etwas
16 schliefen und die Pferde zurückließen. In Begleitung 2er Kurden zum Papiertragen wurde aufge-
17 brochen und nach 2 Stunden endlich der Felsenfuß des <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_745" xml_id="TidB21271" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Schahu" data-ana="regID_7.lemID_745" data-content="">Schahu</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_7.lemID_745" data-ana="regID_7.lemID_745" >O</anchor> erreicht, der bis hierher bewaldet ist.
18 Von hier aus erblickt man ca. 10 Minuten abwärts den Gipfel in 30. Er bildet durchaus keine
<anchor type="b" ana="regID_15.lemID_14" xml_id="TidB4775" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">19 in gerader Linie zusammenhängende Felsenmasse, sondern einzeln durch schmale Felsen- Thäler getrennte
20 Felsenmassen, die nach 120 streichen, <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB4774" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">d</anchor>Tie im Hintergrunde aber durch hohe Rücken miteinander
21 verbunden sind. Sein Streichen ist 120–300. Durch 2 hervortretende Felsen, die eine</anchor>T
22 Art Thor bilden, treten wir nun ein und steigen steil aufwärts zum Gipfel <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_523" xml_id="TidB21272" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pirchirre (ein Gipfe..." data-ana="regID_7.lemID_523" data-content="">PirchirreO</anchor> [KK3: Pir Khire].
23 In Felsengeröll zeigte sich Heracleum Schahu, Rheum Riwas, Onosma versicolor;
24 in Felsenritzen Pimpinella lutea, Bupleur. fragile, <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1904" xml_id="TidB12238" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Rhamnus mit rothen B..." data-ana="regID_10.lemID_1904" data-content="">Rhamnus mit rothen Beeren</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1904" data-ana="regID_10.lemID_1904" >PL</anchor>, <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1905" xml_id="TidB12239" data-toggle="joTeiPopoverh" title="suredschio" data-ana="regID_10.lemID_1905" data-content="">suredschioPL</anchor>
25 genannt. Mächtig treten die Felsenmassen hervor, die oft wild durch- und übereinander geschüttet
26 sind. Das Gestein zeigt überall an den Oberflächen rauhe, ausgewaschne oder von Schnee zerfressne
27 Vertiefungen mit scharfen Kanten; auch [Krallenbildung?]; Quarzführende Schichten
28 häufig, die Erde ein fast zusammengebackner rother Thon, ganz ausgetrocknet. Nach ca. 2 Stunden
29 steilen Aufsteigens wurde der Rücken des Gebirges erreicht, auf dessen jenseitigen Abhängen
30 aber erst sich die Vegetation vorfand; die Südabhänge waren ganz von der Sonne vertrocknet.
31 Häufig zeigte sich hier in dem Bergkessel und den Thalrinnen die Artemisia [Bersalin?]
32 in schönster Blüthe, während A. [Mukamer?] an Felsen in Blüthe stand; ein kleines gelbes
33 Erigeron, eine kleine rothe Centaurea, 2 Silenen, 2 blaue Nepeta, Acantholimon
34 parviflorum, eine Arenaria mit weißen <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_54" xml_id="TidB4777" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">und rothbraun geränderten Blüthen</anchor><anchor class="joTeiKritikPopover-text" ana="regID_15.lemID_54" data-ana="" ></anchor>T. Von <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1740" xml_id="TidB12240" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Umbellifere, Umbelli..." data-ana="regID_10.lemID_1740" data-content="">UmbelliferenPL</anchor>
35 zeigte sich <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1741" xml_id="TidB12241" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dschinuhr, dschinuhr..." data-ana="regID_10.lemID_1741" data-content="">DschinuhrPL</anchor> an allen Abhängen, oben in Blüthe, unterhalb in Frucht.
36 Hoch oben auf dem Gipfel eine weiße stachlige Umbellifer mit blaugrünen
37 Blättern; Campanula prostrata und scoparia, Phlomis flor. rubr. und albis.
38 Astrag. fl. viol. als kleines oft [spannenlanger?] Strauch, Cuscuta rubra auf Artemisia;</item>
2 entwickelt. Nur Gebüsch bedeckt die Abhänge, erst weiter hinauf, von den Dörfern
3 weiter entfernt, sind alle Abhänge mit Bäumen bestanden. Auch hier sah man
4 alle Pistacienbäume mit kleinen Thongefäßen beklebt zum Ansammeln des Sakkis.
5 Pyrus Syriaca erblickt man häufig als Baum, mit Früchten dicht bedeckt. Die
6 gegen die Ebne zu sind meist <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_1109" xml_id="TidB4772" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">g</anchor>Tanz kahl geworden, da man ohne Schonung alles
7 niederhaut districtweise, wodurch natürlich der junge Ausschlag vertrocknet und
8 die Gegend immer waldleerer wird. Die Abhänge sind alle gut mit Graswuchs bedeckt,
9 namtlich fällt Zoegea Leptaurea durch ihre <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB4773" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">M</anchor>Tenge auf. Cerasus Helleluk, Amygdal. orient.
10 Acer monsp.; Loranthus europ. zeigte sich auch hier häufig, mit adstringirendem Geschmack. Ein kleines
11 Dorf lag links in einem der Bergthäler. <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1900" xml_id="TidB12235" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Gundelia Tourneforti..." data-ana="regID_10.lemID_1900" data-content="">Gundelia Tournef.PL</anchor> häufig, im Frühjahr deren Sprossen
12 mit Sauermilch etc. gegessen, ähnlich dem Spargel, arabisch <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1901" xml_id="TidB12236" data-toggle="joTeiPopoverh" title="sissi" data-ana="regID_10.lemID_1901" data-content="">sissi</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1901" data-ana="regID_10.lemID_1901" >PL</anchor> [HS: Issa Bey 1930, S. 168, Nr. 5: Sesbania aegyptiaca Pers. sīsī], kurdisch <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1677" xml_id="TidB12237" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Känker, känker" data-ana="regID_10.lemID_1677" data-content="">känkär</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1677" data-ana="regID_10.lemID_1677" >PL</anchor> genannt.
13 Lathyrus chlorosep. häufig an Rubushecken. Auf dem <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_8525" xml_id="TidB29467" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pawaweg" data-ana="regID_7.lemID_8525" data-content=""><anchor type="b" ana="regID_7.lemID_5044" xml_id="TidB21268" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pawa" data-ana="regID_7.lemID_5044" data-content="">PawaO</anchor>wegeO</anchor> überreiten wir mehrere
14 dieser bewaldeten Vorberge, alle mit dunkelrother Erde und kommen nach ca. [9?] Stunden Weges
15 in der Nacht im Lagerplatze der <anchor type="b" ana="regID_8.lemID_5058" xml_id="TidB21269" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Kurden, Dschuankärrä" data-ana="regID_8.lemID_5058" data-content="">Dschuankärrä KurdenP</anchor> an, wo wir bis Mitternacht etwas
16 schliefen und die Pferde zurückließen. In Begleitung 2er Kurden zum Papiertragen wurde aufge-
17 brochen und nach 2 Stunden endlich der Felsenfuß des <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_745" xml_id="TidB21271" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Schahu" data-ana="regID_7.lemID_745" data-content="">Schahu</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_7.lemID_745" data-ana="regID_7.lemID_745" >O</anchor> erreicht, der bis hierher bewaldet ist.
18 Von hier aus erblickt man ca. 10 Minuten abwärts den Gipfel in 30. Er bildet durchaus keine
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20 Felsenmassen, die nach 120 streichen, <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_2391" xml_id="TidB4774" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">d</anchor>Tie im Hintergrunde aber durch hohe Rücken miteinander
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22 Art Thor bilden, treten wir nun ein und steigen steil aufwärts zum Gipfel <anchor type="b" ana="regID_7.lemID_523" xml_id="TidB21272" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Pirchirre (ein Gipfe..." data-ana="regID_7.lemID_523" data-content="">PirchirreO</anchor> [KK3: Pir Khire].
23 In Felsengeröll zeigte sich Heracleum Schahu, Rheum Riwas, Onosma versicolor;
24 in Felsenritzen Pimpinella lutea, Bupleur. fragile, <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1904" xml_id="TidB12238" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Rhamnus mit rothen B..." data-ana="regID_10.lemID_1904" data-content="">Rhamnus mit rothen Beeren</anchor><anchor data-toggle="joTeiPopoverh" ana="regID_10.lemID_1904" data-ana="regID_10.lemID_1904" >PL</anchor>, <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1905" xml_id="TidB12239" data-toggle="joTeiPopoverh" title="suredschio" data-ana="regID_10.lemID_1905" data-content="">suredschioPL</anchor>
25 genannt. Mächtig treten die Felsenmassen hervor, die oft wild durch- und übereinander geschüttet
26 sind. Das Gestein zeigt überall an den Oberflächen rauhe, ausgewaschne oder von Schnee zerfressne
27 Vertiefungen mit scharfen Kanten; auch [Krallenbildung?]; Quarzführende Schichten
28 häufig, die Erde ein fast zusammengebackner rother Thon, ganz ausgetrocknet. Nach ca. 2 Stunden
29 steilen Aufsteigens wurde der Rücken des Gebirges erreicht, auf dessen jenseitigen Abhängen
30 aber erst sich die Vegetation vorfand; die Südabhänge waren ganz von der Sonne vertrocknet.
31 Häufig zeigte sich hier in dem Bergkessel und den Thalrinnen die Artemisia [Bersalin?]
32 in schönster Blüthe, während A. [Mukamer?] an Felsen in Blüthe stand; ein kleines gelbes
33 Erigeron, eine kleine rothe Centaurea, 2 Silenen, 2 blaue Nepeta, Acantholimon
34 parviflorum, eine Arenaria mit weißen <anchor type="b" ana="regID_15.lemID_54" xml_id="TidB4777" class="joTeiKritikPopover-text" title="" data-ana="" data-content="">und rothbraun geränderten Blüthen</anchor><anchor class="joTeiKritikPopover-text" ana="regID_15.lemID_54" data-ana="" ></anchor>T. Von <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1740" xml_id="TidB12240" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Umbellifere, Umbelli..." data-ana="regID_10.lemID_1740" data-content="">UmbelliferenPL</anchor>
35 zeigte sich <anchor type="b" ana="regID_10.lemID_1741" xml_id="TidB12241" data-toggle="joTeiPopoverh" title="Dschinuhr, dschinuhr..." data-ana="regID_10.lemID_1741" data-content="">DschinuhrPL</anchor> an allen Abhängen, oben in Blüthe, unterhalb in Frucht.
36 Hoch oben auf dem Gipfel eine weiße stachlige Umbellifer mit blaugrünen
37 Blättern; Campanula prostrata und scoparia, Phlomis flor. rubr. und albis.
38 Astrag. fl. viol. als kleines oft [spannenlanger?] Strauch, Cuscuta rubra auf Artemisia;</item>
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