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CC BY-NC-SA 4.0

Agrimensores Romani

Beschreibung

In Italien entstandene Abschrift des spätantiken „Codex Arcerianus“ (Wolfenbüttel HAB Cod. Guelf. 36.23 Aug. 2°), der nach seiner Auffindung 1493 in Bobbio wahrscheinlich 1497 nach Rom verbracht wurde, von wo er zwischen 1526 und 1536 (1527 infolge der Plünderung Roms ?) in den Besitz des Desiderius Erasmus († 1536) gelangte; zur Geschichte der Vorlage vgl. Toneatto (s. u. Lit.), Bd. 1: Tradizione diretta: Il medioevo, S. 59–64; die Lokalisierung wird zudem gestützt durch den italienischen Typus der Wasserzeichen Vogel und Sirene; zur Lokalisierung der Abschrift nach Rom vgl. Toneatto (s. u. Lit.), S. 603–605. Zum Verhältnis der Abschrift zur Vorlage: Der Codex Arcerianus besteht aus zwei als „Arcerianus A“ (6. Jh. Anfang) bzw. „Arcerianus B“ (5./6. Jh.) bezeichneten Teilen, die beide schon zur Zeit der Auffindung unvollständig waren und überdies verbundene Lagen enthielten; ausführliche Beschreibung bei Toneatto (s. u. Lit.), Bd. 1, S. 139–163. Weitere Textverluste erfolgten nach der Abschrift in den Codex Jenensis, der somit für einige Stücke (Balbus [62r – 70v], Liber coloniarum [71v, 73v] und De monumentis finalibus [71v – 72v]) ein wichtiger Textzeuge ist. Die Anordnung der Texte wurde bei der Abschrift in folgender Weise verändert: Die unter gleichem Namen (Hyginus, Agennius Urbicus, Lex Mamilia) überlieferten Stücke aus den beiden Teilen wurden an den Anfang zusammengestellt (1r – 61v), wobei bei doppelter Überlieferung Lücken im Text des Arcerianus A aus dem Text von B ergänzt wurden (10r – 31v, 46r – 52v; ausgenommen 31v – 33r, beide Fassungen hintereinander); das Restliche wurde zuerst aus Arcerianus B, anschließend aus Arcerianus A abgeschrieben (ausgenommen Casae litterarum). Somit stand für 1r – 8r, 34r – 44r, 54r – 70v ausschließlich Arcerianus B als Vorlage zur Verfügung, für 71r – 104r ausschließlich Arcerianus A. Unverändert blieb hingegen die aufgrund von in der Vorlage verbundenen Lagen unrichtige Anordnung einiger Werke, z. B. die ineinander geschachtelten Bruchstücke der drei Werke des Hyginus mit dem des Siculus Flaccus (34r – 44r) · die Abschrift wurde vom Schreiber selbst intensiv benutzt und in mehreren Schritten überarbeitet, wie die durchgehend anzutreffenden Stichworte auf dem Rand, die bei Texten des Arcerianus A notierten abweichenden Lesarten des Arcerianus B sowie die aus einer Handschrift der palatinischen Überlieferung übernommenen Ergänzungen und Varianten in verschiedenfarbigen Tinten, unterschiedlicher Schriftart bzw. -duktus belegen (seit Thulin [s. u. Lit.], S. 426 irrtümlich zwei späteren Bearbeitern zugewiesen).

Enthaltene Objekte(6):