[Convent zweyer Könige und anderen Fürste...
[Convent zweyer Könige und anderen Fürsten, auch [...] 39. ErtzBischofe und Epte zu Erffurt [...] , wegen der Canonisirten Landgräfin, Sanct Elisabeth, angestelt.] [1235.] [1236] [1237] [ Das XVII. Cap(itel) Raht der Stadt.] [ [...] Mehr als tausend Kinder lauffen spielweise aus der Stadt weg gen Arnstadt.] [1238] Ersuche hingegen einen selzamen actum Ecclesiasticum , denn da kamen die Erzbischoffe zu Meinz, Cölln undt Trier, auch 36. andere Bischoffe und Prælaten, ingleichen der zweyen Könige zu Hungarn und Böhmen, und anderer Fürsten und Herren Abgesandten zu Erffurdt an: und hielten einen newen daselbst zuvorn niemals geschehenen Convent der Heiligen, anno 1 2 31. zu Marpurg in Heßen verstorbenen Landgräfflichen Widwen und gebohrnen Königin in Hungarn Elisabeth wegen: Als welche Pabst Gregori(us) IX[.] zu Perusia jüngst anno 1235. vor eine gewisse sonderliche Hei[li]ge im Himmel nechst hin canonisirt, und darauf in einem herrl[ichen] actu, da Keyser Friedrich II. den Stein von ihrem Grabe gewalzt, die Bischoffe ihren Cörper mit güldenen und silbernen instrumenten heraus hatten l angen lassen , und anderstwohin versetzen lassen. Und ward nu zu Erffurt damals die Päbstliche Canonisationbulla damals sen. deßen Päbstliche Bulla dann von ihnen damals anno 1236[.] in Erffurt publicirt ward mit großer solennität, die zehen Taglang währet und ein sehr großes Kloster. Unter andern aber war[d] zu ihrem Ehren gedächtniß, als die solchen Preiß insonderheit mit treflicher Gutthätigkeit gegen dem Armuth verdienet hatte, zwe[ene] Tage lang Spende unter die Armen getheilet. und Daher ists eben kommen, daß von der Zeit her auf dem Thum zu Erffurdt jährli[ch] auf den Tag dieser Königin Elisabeth Spende ausgetheilet word[en.] Folgends Jahrs anno 1237. aber fielen die Erffurteer in ein erkanten regierten Herr Vitzthum von Apolda, N. Hofmeister, L. Cämmerer und das gesamte Consilium oder Raht der Stadt, (so schrieben die sich die damaligen Regenten der Stadt; ihr zum Mitherr aber, Graf der Henrich von Gleichen war in der frembde, (wie bald gemeldet sol werden.) Damals fielen die Bürger in ein [...] mächtiges Schrecken wegen einer abentheurlichen Kinderfahrt, die et[wa] ein omen war, wie Sie nun je mehr und mehr in Züge undt Kriege gerathen würden. Dann da begab sichs eben am Tage der Apostel Theilung und Ausgangs in alle Welt im julio, daß sich über all vermuthen mehr als tausend Kinder mit einander zum Löber thore, da die Bürger jährlich ihren Heerzug durch thuen, aus der Stadt hinauff auff die Wagede begaben, tanzten, und spielten daroben fort, und kamen bis gar gen Arnstadt, das niemand wusten. Da wurden sie mit Verwunderung, was sie vorhetten, auffgenommen, und beherbergt, zu Erffurdt aber mit Hertzeleyd gesucht, und folgendes Tages, da mann sie aus gemacht hatte, auf Wagen und Karren wieder anheim geführt. Da war wieder frewde. Hatte demnach diese Ki[n]derfahrt nicht so ein traurig ende, wie die zu Hameln anno 1284. Vnd[t] erkante die Bürgerschaft die vorhin empfangene Keyserliche Wohlthat derma[ßen] danckbar, daß Sie bey ihrem Keyser und Herrn, da ihn Pabst Gregor IX[.] anno 1238. schon zum drittenmahl in bann thät, und ümb das Reich auf gut Hildebrandisch bringen wolte, dennoch trew und beständig blieb[en,] als gut keiserliche freye leute, ohngeachtet, das es ihr Erzbischof zu Meintz mit dem Pabst hielt.