Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Abb.: Ivonne Przemuß
CC BY-SA 4.0
Rechteinhaber: Friedrich-Schiller-Universität Jena

Kahnfibel aus dem Picenum, Norditalien

Beschreibung

Bronzene Kahnfibel mit langem Fuß und Kettengehänge aus Grab 49. Sie weist einen mit parallelen Linien verzierten, rhombischen Bügel auf. Die Übergänge zum Fuß und zur Spirale sind mit Querrippen verziert. Das Kettengehänge setzt sich aus bronzenen Gliedern zusammen und ist mit einem Spiralring an der Nadel befestigt. Der obere Abschluss des Gehänges wird durch eine anthropomorphe Figur gebildet, an deren stilisierten Armen Muskeln und Hände angedeutet sind. Die Arme stehen im rechten Winkel zum Körper der Figur und halten sieben Doppelkettchen, die mit gegossenen Anhängern abgeschlossen werden. Die Fibel ist sehr gut erhalten, lediglich die Nadel weist einen Bruch auf und das Ende des Nadelhalters fehlt.
Die Fibel stammt aus Nordostitalien und wird dem Typ Este zugeordnet, in dieser Region liegt auch ihr Verbreitungsschwerpunkt. Gewandverschlüsse dieser Art sind besonders aus reichen Frauengräbern bekannt und werden an das Ende des 7. bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. datiert. In dieser Zeit gehören Kahnfibeln, ob mit oder ohne Gehänge und in unterschiedlichen Größen, zur üblichen Trachtausstattung. Die Fibeln wurden im Bereich des Oberkörpers getragen und kommen sowohl mit als auch ohne Schmuckgehänge vor, gelegentlich tragen sie auch ein Pektorale.

Ann-Cathrin Schüler und Daniel Scherf, M.A