Minerale sind per Definition natürlich gebildet, chemisch homogen, kristallin und mehrdimensional periodisch aufgebaut! Aktuell (Stand 09/2024) werden 6079 verschiedene Minerale unterschieden. Diese können nach einer Kombination aus Kristallchemie und Kristallstruktur unterschieden werden. Dazu werden z.B. die Elektronenstrahlmikrosonde für die Chemie und das Diffraktometer für die Strukturbestimmung eingesetzt.
Für eine erste Ansprache der Minerale gibt es auch einfache, teilweise seit 200 Jahren etablierte Methoden, wie die Härtebestimmung nach Friedrich Mohs, Spaltbarkeit und Bruchverhalten oder Löslichkeit in Wasser. Das Phänomen der natürlichen Fluoreszenz im Sonnenlicht ist ebenfalls schon im 18. Jahrhundert beobachtet und beschrieben worden. Bereits um 1600 wurde durch einen Schumacher in Bologna/Italien das Nachleuchten von faserigem Baryt (Bariumsulfat), der vorher im Sonnenlicht lag, beobachtet. Goethe besuchte die Fundstelle 1786 und führte später auch Experimente mit dem Baryt durch. Allerdings war er fälscherweise der Annahme, dass es sich bei dem Mineral um Gips, Calciumsulfat, handelt.
Diese spannende, zerstörungsfreie Methode der Beobachtung von Materialien im ultravioletten Licht wird heute in der Erzaufbereitung oder bei der Unterscheidung zwischen natürlichen und synthetischen Edelsteinen wie Diamant und Rubin auch praktisch genutzt. Etwa 200 Minerale können Fluoreszenz zeigen. Das namensgebende Mineral, Fluorit (Calciumfluorid), zeigt durch Einlagerung von Seltenerdelementen auf der Calciumposition sehr häufig eine kräftige Fluoreszenz.
Zum Dauerausstellungsbereich in der Mineralogischen Sammlung gehört auch ein UV-Kabinett. Hier konnten die Besucher bisher ca. 50 Minerale im ultravioletten Licht bei zwei unterschiedlichen Wellenlängen mit deren Aussehen im Tageslicht vergleichen. Nun ist das UV-Kabinett erweitert worden. Das Spektrum an zu beobachtenden Mineralen wurde deutlich vergrößert und lädt zu einem Besuch ein!
Dr. Birgit Kreher-Hartmann